Zwei Mädchen im Schulkindalter sitzen vor einer Haustür auf dem Bordstein.
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Cities feeding the Future: Kommunen für eine nachhaltige Schulverpflegung stärken

Quelle: pixabay © Digtallife

Die Initiative "Cities Feeding the Future" gründete sich 2023 beim ersten globalen Gipfel der School Meals Coalition in Paris. Das Aktionsbündnis will die zentrale Rolle der Kommunen bei der Umsetzung von nachhaltigen Schulverpflegungsprogrammen stärken. In einem ersten Report zieht die Initiative positive Bilanz und betont das große Potential von Städten und Gemeinden für eine Ernährungswende.

Für die Gestaltung einer nachhaltigen Schulverpflegung spielen Städte und Gemeinden eine zentrale und entscheidende Rolle – und das gilt weltweit. Kommunale Verantwortliche setzen Landes- oder Bundesgesetzgebung vor Ort um und kennen lokale Strukturen und Bedürfnisse am besten. Für kommunale Ernährungsstrategien und die Transformation von Ernährungssystemen ist insbesondere die Verpflegung in Schulen ein starker Motor. Sie fördert einen verantwortungsbewussten Lebensmittelkonsum bei Kindern und Jugendlichen, trägt zur Gesundheitsförderung bei, stärkt die lokale und regionale Lebensmittelproduktion und hilft, Lebensmittelverschwendung zu vermeiden.

Kommunale Herausforderungen für eine nachhaltige Schulverpflegung

Bevölkerungsprognosen sagen voraus, dass bis zum Jahr 2050 70 % der Weltbevölkerung in Städten leben wird. Die Schaffung kommunaler Infrastruktur für nachhaltige Ernährungssysteme wird daher immer dringlicher. Sie stellt zugleich eine der größten Herausforderungen für die Kommunen da. Vor dem Hintergrund notwendiger Investitionen ist die Schaffung von Infrastruktur für eine nachhaltige Schulverpflegung für viele Städte schwierig. Eine weitere finanzielle Belastung liegt in der Bereitstellung einer qualitativ hochwertigen Schulverpflegung zu einem erschwinglichen Preis. Budgetbeschränkungen führen häufig zu großen Qualitätseinbußen.

Mehr als 280 Städte mit 490 Millionen Menschen

Die globale Initiative „Cities feeding the future“ setzt sich für die Potentiale einer nachhaltigen, kommunalen Ernährung ein. Dafür will sie

  • Kommunen weltweit für ihre Rolle bei der Implementierung einer nachhaltigen Schulverpflegung stärken,
  • Wissen und Erfahrungen teilen und
  • kommunale Entscheidungsprozesse befördern.


Geleitet wird die Initiative vom Mailänder Pakt für städtische Ernährungspolitik, dem Milan Urban Food Policy Pact Secretariat (MUFPP). Derzeit vertritt die Initiative mehr als 280 Städte in 84 Ländern weltweit. Vertreten sind etwa Städte wie Mailand und Rom (Italien), Sao Paulo (Brasilien), Seoul (Südkorea), Bankgok (Thailand) oder Kopenhagen (Dänemark). Angelehnt an die Sustainable Development Goals (SDG) hat „Cities feeding the future“ einen Aktionsrahmen gestaltet, der sowohl Maßnahmen für eine kommunale nachhaltige Ernährungspolitik beschreibt als auch Indikatoren für ein Monitoring definiert.

Organisationsmodelle in Städten

Für das Gelingen lokaler und nachhaltiger Schulverpflegungsprogramme sind Management- und Produktionssysteme mitentscheidend. MUFFP zeigt Modelle auf, die in den teilnehmenden Städten umgesetzt sind. Je nach den Rahmenbedingungen und Ressourcen vor Ort können entweder Top-Down oder Bottom-Up-Vorgehensweisen erfolgversprechend sein. Welches Organisationsmodell gewählt wird, kann somit den Erfolg von Schulverpflegungsprogrammen erheblich beeinflussen. Erfahrungen in den teilnehmenden Städten zeigen, dass oft eine Kombination aus kommunaler Führung mit lokaler Beteiligung der effektivste Weg ist. In den MUFPP-Städten sind die Organisationsmodelle zu je etwa einem Drittel vertreten: 28 % organisieren die Schulverpflegung dezentral, 36 % zentral und 37 % haben hybride Modelle gewählt.

Küchen-Infrastruktur für Schulverpflegung

Auch was die Produktionssysteme bzw. die Infrastruktur der Küchen betrifft, haben die meisten Städte kombinierte Ansätze gewählt. Unterschieden werden in Küchen in Schulen, Zentralküchen, die für einen Schulbezirk produzieren sowie zentrale Warenlager, die als logistische Plattformen fungieren. Hier können lokale Lieferanten Rohwaren anliefern, die unter Einhaltung hygienischer Standards aufbereitet und an die Küchen zur Mahlzeitenproduktion weitergeben werden.

In den MUFPP-Städten sind kombinierte Infrastruktur-Modelle vorherrschend. Fast alle Kommunen haben im Laufe der Zeit Möglichkeiten entwickelt, um den wachsenden Anforderungen an eine zeitgemäße Schulverpflegung gerecht zu werden. Dazu zählt insbesondere die Instandsetzung alter Küchen oder ihr Neubau. Das MUFPP bezeichnet diese hybriden Ansätze als besonders effizient, z. B. auch im Hinblick auf unterschiedliche Versorgungserfordernisse von Kitas, Vorschulen, Primar- oder weiterführenden Schulen.

Wichtiger Schritt für globale Zusammenarbeit

Das MUFPP sieht den ersten Report als einen wichtigen Schritt für eine stärke globale Zusammenarbeit. Der erarbeitete Aktionsrahmen ermöglicht eine gemeinsame Strategie für eine nachhaltige Schulverpflegung auf kommunaler Ebene. Städte, die sich beteiligen möchten, können sich per Mail an das MUFPP Sekretariat wenden.

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