Alexandra Lienig, Leiterin Vernetzungsstelle Thüringen, gemeinsam mit weiteren Teilnehmern beim Fachgespräch zum kostenlosen Schulessen im Deutschen Bundestag.
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Öffentliches Fachgespräch zu kostenloser Kita- und Schulverpflegung

Quelle: Deutscher Bundestag

Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages hat die Empfehlung des Bürgerrates „Ernährung im Wandel“ für ein kostenfreies Mittagessen für alle Kinder diskutiert. Der erste vom Bundestag eingesetzte Bürgerrat hatte diese Maßnahme zur Verbesserung der Ernährungspolitik an erste Stelle gesetzt.

Die vom Bürgerrat priorisierte Maßnahme einer kostenlosen Kita- und Schulverpflegung war Thema des öffentlichen Fachgespräches, zu dem der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft verschiedene Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis eingeladen hatte. Am Fachgespräch haben außerdem Mitglieder des Bürgerrates selbst teilgenommen, ebenso Mitglieder des wissenschaftlichen Beirates des Bürgerrates.

Konsens: Großes Potenzial für Gesundheitsförderung

In Stellungnahmen, Fragerunden und Diskussionen bestand Konsens zum großen Potential von Kita- und Schulverpflegung: Kinder, die in Kita und Schule ausgewogen verpflegt werden, zeigen eine höhere Leistungsfähigkeit und bessere Lernerfolge. Eine gesundheitsförderliche Kita- und Schulverpflegung beeinflusst die Prägung von Ernährungspräferenzen und leistet einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und zur Prävention von ernährungsmitbedingten Krankheiten. Betont wurde auch der soziale Wert gemeinsamer Mahlzeiten, die identitätsbildend und integrativ wirken können. Kita und Schule soll gleichberechtigte Teilhabe für alle Kinder und Jugendliche ermöglichen, das darf vor gemeinsamen Mahlzeiten nicht Halt machen.

„Es ist eine sichere Investition in die Zukunft, wenn wir unseren Kindern heute eine gesunde und leckere Mahlzeit in der Schule bieten. Eine gute Ernährung stärkt nicht nur die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, sondern trägt auch dazu bei, dass später unnötige Gesundheitskosten vermieden werden. Wir als Bundesregierung haben mit der Ernährungsstrategie einen wichtigen Baustein geschaffen. Und natürlich begleiten wir die Bundesländer, die für das Schulessen zuständig sind, dabei mit verschiedenen Angeboten. Die Zukunft unserer Kinder ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“
Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Orphelia Nick

Kostenbefreiung an Qualitätsstandards koppeln

Mit Blick auf Ernährungsgewohnheiten wiesen die Fachleute auf eine starke soziale Ungleichheit und auf Ernährungsarmut in Deutschland hin – eine Kostenbefreiung bzw. Kostendeckelung trägt zur Chancengleichheit und zur Entlastung armutsgefährdeter Kinder und ihrer Familien bei. Studien zeigen, dass kostenlose Kita- und Schulmahlzeiten insgesamt für höhere Teilnahmequoten sorgen, besonders bei Kindern aus armutsgefährdeten Familien. Weitgehend Konsens bestand bei der Frage, dass eine Kostenbefreiung an die Einhaltung von Qualitätsstandards gekoppelt sein muss. Die Teilnehmenden diskutierten zudem die Frage der Finanzierung und Kostenverteilung in Anbetracht von angespannten Haushaltslagen vieler Kommunen.

Die gesamte Ausschuss-Sitzung können Sie im Archiv des Deutschen Bundestages nachverfolgen.

Weitere Fachgespräche folgen

Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft wird sich weiter mit den Empfehlungen des Bürgerrates befassen, weitere Fachgespräche werden folgen. Abschließend wird der Ausschuss dem Plenum eine Beschlussempfehlung vorlegen.

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