Schulmädchen sitzt am Esstisch vor dem gefüllten Teller und isst freudig mit den Fingern.
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A new understanding of School Meals

Quelle: AdobeStock © kornnphoto

Zum zweiten Mal fand eine umfassende Zusammenschau der School Meals Coalition zum Status Quo der Schulverpflegung weltweit statt. Wissenschaftler*innen sowie Fachleute aus Politik und Praxis stellten in vier Online-Sessions Fakten und Fortschritte zu globalen Schulernährungsprogrammen vor.

Zum Auftakt feierte die Fachgemeinschaft zunächst einen wichtigen Meilenstein: Mittlerweile gehören mehr als 100 Länder der School Meals Coalition an, die zwei Drittel aller Schulkinder weltweit repräsentieren. Die School Meals Coalition (SMC) gründete sich 2021 als Maßnahme des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen. Auch Deutschland gehört zu den Mitgliedsstaaten. Die Initiative will Schulmahlzeitenprogramme massiv ausbauen. Bis 2030 soll jedes Kind weltweit täglich mindestens ein warmes Essen erhalten.

A new understanding of School Meals

Die Online-Sessions wurden organisiert und moderiert durch das Research Konsortium der SMC. Die Veranstaltung mit über 600 Teilnehmenden warb für ein neues und umfassendes Verständnis von Schulverpflegung: Schulmahlzeiten gehen über die reine Versorgung hinaus und stehen im Kontext von Gesundheitsförderung von Kindern und Jugendlichen und ihrer Familien, Ernährungssicherung, Teilhabe an Bildung, Gendergerechtigkeit und regionaler Wirtschaftsförderung. Sie sind nicht zuletzt wichtiger Motor einer nachhaltigen Umgestaltung von Ernährungssystemen. In dieser Hinsicht stellten die Referent*innen anhand von Studien und Länderbeispielen die Wirksamkeit von Schulernährungsprogrammen vor und schlussfolgerten Leitlinien für Politik und Verwaltung, die für die Organisation von Schulmahlzeiten in den Mitgliedsländern verantwortlich sind. Eine zentrale Empfehlung lautet, Schulverpflegungsprogramme immer mit Richtlinien, Ernährungsempfehlungen und weiteren Qualitätsstandards zu verknüpfen.

Ausgewählte Ergebnisse

  • Sollte das gesteckte Ziel bis 2030 erreicht werden, ließen sich Unterernährung um 25 % und ernährungsmitbedingte Krankheiten um fast 20 % reduzieren. Durch Ernährungssysteme bedingte negative Auswirkungen auf das Klima könnten um mehr als 50 % sinken. Hier wären Maßnahmen in Ländern mit hohem Einkommen besonders wirksam.
  • Weltweit leben eine Milliarde Kinder in Ländern mit einem extrem hohen Risiko, von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen zu sein. Der Klimawandel beeinflusst vor allem die landwirtschaftliche Produktion und die Qualität der Lebensmittel und hat damit konkrete gesundheitliche Auswirkungen. Bereits jetzt erhalten weltweit 418 Millionen Kinder täglich eine Schulmahlzeit. Für alle Länder kann das Angebot von nachhaltigen und gesundheitsförderlichen Schulmahlzeiten zum „game changer“ werden. So können z. B. nachfrageorientierte, klima- und ressourcenschonende Richtlinien zur öffentlichen Beschaffung ökologische Anbaumethoden fördern und die Entwicklung regionaler Lebensmittelsysteme unterstützen.

Monitoring: Wichtigkeit von Daten

Betont wurde unter anderem der hohe Nutzen von Monitoringsystemen für nationale Schulernährungs- oder Schulgesundheitsprogramme. Ohne wissenschaftlich fundiertes Datenmaterial lassen sich solche Programme langfristig nicht effektiv gestalten, so die Moderator*innen in ihrer Zusammenfassung. In allen Sessions wurde ein großer Wille zur Zusammenarbeit und zum Austausch untereinander deutlich. Referierende sowie Moderierende sind dem Thema mit Begeisterung verbunden und sehr motiviert, die Organisation von Schulmahlzeiten weltweit sowie in den jeweiligen Ländern und Regionen voranzubringen. 

Alle Sessions wurden aufgezeichnet und stehen Online zur Verfügung. Die Präsentationen können Sie hier anschauen.

 

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