Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass lange Betreuungszeiten in Kitas immer häufiger werden. Zwischen 2014 und 2024 ist die Zahl der Kita-Kinder mit einer vertraglich vereinbarten Betreuungszeit von mehr als 35 Wochenstunden um 30 % gestiegen. Das unterstreicht auch die Bedeutung der Kita-Mahlzeiten.
Knapp zwei Drittel (64 %) dieser Kinder hatten zuletzt eine festgelegte Betreuungszeit von mehr als 45 Wochenstunden. Ebenfalls gestiegen ist in den vergangenen zehn Jahren die Zahl der Kinder mit einer Betreuungszeit von 25 bis 35 Wochenstunden (+25 %). Einen Rückgang gab es hingegen bei Kindern mit einer kürzeren Betreuungszeit von bis zu 25 Stunden in der Woche. Die durchschnittlich vereinbarte Betreuungszeit stieg damit in den vergangenen zehn Jahren von 37,2 auf 38,0 Stunden pro Woche. Im selben Zeitraum ist die Zahl der betreuten Kinder insgesamt um knapp ein Fünftel (19,6 %) gestiegen – von 2,8 Millionen auf 3,4 Millionen (Nicht-Schulkinder).
Längere Betreuungszeiten – mehr Mahlzeiten in der Kita
Zwischen 2014 und 2024 hat der Anteil der Kinder, die in der Kita ein Mittagessen einnehmen, von 68 % auf knapp 79 % zugenommen. Mehr als die Hälfte der Kinder (53 %, Nicht-Schulkinder) hält sich mit einer durchgehenden Betreuungszeit von mehr als 7 Stunden pro Betreuungstag in der Kita auf (2014: 47 %). Das bedeutet, dass sie neben der Mittagsverpflegung auch ein Frühstück und/oder Zwischenmahlzeiten in der Kita essen.
Je länger die Betreuungszeit insgesamt bzw. pro Tag, desto bedeutsamer ist das Angebot von Kitamahlzeiten und ihre gute Qualität. Nach einer repräsentativen Studie (VeKiTa 2016) bieten 96 % aller Einrichtungen ein Mittagessen und 46 % ein Frühstück an. Zwischenmahlzeiten bieten 28 % am Vormittag und 46 % am Nachmittag an.
Qualität der Kitamahlzeiten verbessern
Der Präventionscharakter von Kitamahlzeiten zeigt sich auch vor dem Hintergrund, dass bereits (Klein-)Kinder zu viele Süßigkeiten und Softdrinks und zu wenig Gemüse verzehren. So zeigt die Kinder-Ernährungsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs (KiESEL) bei Kindern bis fünf Jahren, dass der Verzehr ungesunder Lebensmittel die empfohlene tägliche Höchstmenge um mehr als das Doppelte übersteigt.
Auch die Qualität der Mahlzeiten in Kindertageseinrichtungen ist oft noch nicht zufriedenstellend. So fehlt es häufig am täglichen Gemüse- und Salatangebot, dagegen ist das Angebot von Fleischmahlzeiten in vielen Einrichtungen zu hoch (Bertelsmann Stiftung 2014, Verbraucherzentrale Niedersachsen 2023, HAW Hamburg 2025). Als Orientierung für eine Qualitätsentwicklung ist der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas hilfreich. Eine gesundheitsförderliche Verpflegung von Anfang an ist besonders wichtig, weil sich lebenslang anhaltende Geschmacksvorlieben gerade in dieser Lebensphase prägen. Sie ist ebenfalls bedeutsam für die Prävention ernährungsmitbedingter Krankheiten.
Mehr Informationen, wie Kitas und Kitaträger die Qualität der Kitamahlzeiten überprüfen oder eine Qualitätsentwicklung anstoßen können, finden Sie hier.
Lesenswertes zur News
Quellen
- Statistisches Bundesamt - Pressemitteilung Nr. N003 vom 21. Januar 2025
- Statistisches Bundesamt. Kinder- und Jugendhilfestatistik 2014 und 2024
- Tecklenburg E, Arens-Azevêdo U, Pfannes U: Verpflegung in Kindertageseinrichtungen (VeKita): Ernährungssituation, Bekanntheitsgrad und Implementierung des DGE-Qualitätsstandards, in: Deutsche Gesellschaft für Ernährung: Ernährungsbericht 2016. (2016)
- Arens-Azevêdo U, Pfannes U, Tecklenburg E: Is(s)t KiTa gut? KiTa Verpflegung in Deutschland: Status Quo und Handlungsbedarfe. Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. (2014)
- Vernetzungsstelle Kitaverpflegung Niedersachsen: Ess-Alltag in Kitas in Niedersachsen (2023)
- Max Rubner-Institut: Lebensmittelverzehr und Nährstoffzufuhr bei Säuglingen, Klein- und Vorschulkindern
- Arens-Azevêdo U, Alten I: KAHUpE – Ein Forschungsprojekt zu Kenntnisstand, Akzeptanz, Herausforderungen und Umsetzung einer pflanzenbasierten Ernährung bei Kita- und Schulträgern sowie den Studierendenwerken. HAW Hamburg 2025.