„Gemeinsam handeln für eine gesunde und nachhaltige Schulernährung“ ist Titel und Botschaft der internationalen Konferenz „Politik-gegen-Hunger“ des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Gestaltung von Schulverpflegungssystemen soll noch mehr als bisher in den Fokus ernährungspolitischer Strategien verankert werden. Denn die Förderung einer nachhaltigen, gesunden Schulernährung in Ländern mit niedrigem, mittlerem und hohem Einkommen ist als Ausgangspunkt für eine Verbesserung des globalen Ernährungsverhaltens erfolgversprechend.
Die Stärkung einer ausgewogenen Ernährung für eine gesunde Entwicklung ist eine Priorität und gemeinsames Ziel der Dekade für Ernährung (2016-2025) der Vereinten Nationen (VN) und ihrer Durchführungs- und Partnerorganisationen in den Mitgliedstaaten. Sie trägt damit direkt zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele (SDG) im Rahmen der Agenda 2030 bei. Die Erreichung der SDGs umfasst auch die Umsetzung des Menschenrechts auf angemessene Nahrung, das allen Menschen aller Einkommensgruppen einen ausreichenden Zugang zu nährstoffreicher Nahrung sichern soll.
Aktionsnetzwerk zur Förderung nachhaltiger, gesunder Schulernährung
Deutschland hat auf der 46. Sitzung des Welternährungskomitees (CFS) in Rom im Oktober 2019 den Aufbau eines globalen Aktionsnetzwerks zur Förderung nachhaltiger, gesunder Schulernährung angekündigt, um den politischen Austausch zu fördern. Die „Politik-gegen-Hunger“-Konferenz 2021 greift dieses Thema auf und stellt die nachhaltige gesunde Schulernährung in den Mittelpunkt: internationale Erfahrungen zur erfolgreichen Umsetzung von Schulernährungsprogrammen sollen ausgetauscht und Handlungsoptionen aufgezeigt werden. Schulernährung wird dabei als strategisches Instrument für eine nährstoffreiche Nahrungsversorgung von Kindern und Jugendlichen unter Einbindung des gesamten Ernährungsumfelds von Schulen verstanden.
Wichtige Themenfelder im Zusammenhang mit dem Aufbau erfolgreicher Schulverpflegungssysteme sind u.a.:
- eine entsprechende Schulernährungspolitik, Anforderungen an Qualitätsstandards, die notwendige materielle Infrastruktur sowie eine ausreichende Finanzierung,
- die Ernährungsbildung im Unterricht sowie eine entsprechende Ausbildung des Lehrpersonals,
- die Beschaffung und Verwendung ernährungsphysiologisch hochwertiger Produkte – wenn möglich – aus der Region und nachhaltig produziert, sowie
- ein Versorgungsangebot auch in Krisensituationen für Kinder und Jugendliche im Rahmen des Schulernährungssystems.
Internationaler Austausch
Dafür sind internationale Expert*innen und Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung, Internationalen Organisationen, Zivilgesellschaft, Privatwirtschaft sowie der Wissenschaft eingeladen, sich zu den Maßnahmen einer nachhaltigen und gesunden Schulernährung auszutauschen und zu diskutieren, wie durch Schulverpflegungssysteme eine nachhaltige Entwicklung unterstützt werden kann. Das Ergebnis der Konferenz soll einen wichtigen Beitrag für die laufende Dekade der Vereinten Nationen für Ernährung (2016-2025) und den für Ende 2021 geplanten Food Systems Summit (FSS) der Vereinten Nationen leisten.
Die Auftakt- und Abschlussveranstaltungen werden im Live-Stream übertragen. Weitere Informationen zur Konferenz hier.