Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, hat herausragende Projekte zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung ausgezeichnet. Mit dem „Zu gut für die Tonne!“–Bundespreis würdigt das Bundesministerium Lebensmittelretter*innen mit innovativen Ideen und Pioniergeist.
Die ausgezeichneten Projekte und Initiativen leisten einen wertvollen Beitrag zum Schutz natürlicher Ressourcen und des Klimas. Bereits zum siebten Mal wurde der Preis in fünf Kategorien verliehen. Zusätzlich gab es Förderpreise für Konzepte und Projekte in der Start- und Entwicklungsphase. Im Sinne der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung konnte sich die gesamte Bandbreite der Lebensmittelversorgungskette bewerben, wie etwa Unternehmen, Initiativen, Gastronomie, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Die Lebensmittelproduktion beansprucht Boden, Wasser, Energie oder Treibstoff und ist mit Emissionen verbunden. Bis ein Kilogramm Äpfel im Supermarktregal liegt, sind beispielsweise 820 Liter Wasser geflossen. Um ein Kilogramm Käse herzustellen, werden mehr als 5.000 Liter benötigt.
Insgesamt wurden rund 100 Bewerbungen für den Bundespreis eingereicht. Daraus hat die achtköpfige Jury 16 Projekte als Finalisten ausgewählt. Der Preis wird verliehen in den Kategorien Landwirtschaft und Produktion, Handel, Gastronomie, Gesellschaft und Bildung, Digitalisierung.
Prämiert: Projekt zur Lebensmittelwertschätzung in Grundschulen
In der Kategorie Gesellschaft & Bildung hat die WERTvoll macht Schule gUG: Lebensmittel WERTschätzen in der Schule im bayerischen Fürth gewonnen. Auf der Plattform www.unterrichtsmaterial.digital der Fürther Bildungsinitiative stellen Lehrkräfte lehrplankonforme Unterrichtsmaterialien kostenlos zur Verfügung. Eine aktuelle Unterrichtseinheit vermittelt sechs- bis zwölfjährigen Schüler*innen grundlegendes Wissen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten zur Lebensmittelwertschätzung. Weitere Informationen zu den Gewinnerprojekten hier.
Hintergrund
Jährlich fallen in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette circa elf Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle an, sechseinhalb Millionen Tonnen davon allein in Privathaushalten. Dazu zählt auch Unvermeidbares wie Obst- und Nussschalen, Kaffeesatz oder Knochen. Mit der Nationalen Strategie zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung rückt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) neben den Privaten Haushalten auch die Sektoren Primärproduktion, Verarbeitung, Groß- und Einzelhandel sowie Außer-Haus-Verpflegung stärker in den Fokus. Ziel ist es, bis 2030 die Lebensmittelabfälle in Deutschland entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette zu halbieren und Lebensmittelverluste zu reduzieren. Dazu ist das BMEL mit den Wirtschaftsbeteiligten – von der Primärproduktion bis zum Handel – im Gespräch und strebt ambitionierte und verpflichtende Zielvereinbarungen an. Eine entsprechende Zielvereinbarung für die Außer-Haus-Verpflegung wurde bereits abgeschlossen. Weitere Maßnahmen, auch gesetzliche, werden derzeit geprüft.
Quelle und weiterführende Informationen
- Pressemitteilung BMEL 147 vom 21. Oktober 2022: Bundesminister Özdemir zeichnet Projekte gegen Lebensmittelverschwendung aus
- Bildungsmaterialien, Aktionsideen und Leitfäden zur nachhaltigen Kita- und Schulverpflegung in der NQZ-Arbeitshilfendatenbank