Kleinkind hält spielerisch die Hände in die Luft.
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Die nächsten 7.000 Tage

Quelle: pixabay © Ymyphoto

Es ist wissenschaftlicher Konsens, dass eine ausgewogene Ernährung in den ersten 1.000 Lebenstagen für die körperliche und geistige Entwicklung eines Kindes entscheidend ist. Aber was passiert danach? Diese Frage diskutierte die School Meals Coalition in einem internationalen Webinar in Bezug auf ausgewogene Schulmahlzeiten.

Neue Erkenntnisse zeigen, dass nicht nur die ersten 1.000 Lebenstage, sondern auch die "nächsten 7.000 Tage" - von der Kindheit bis zur Adoleszenz - von gleicher Bedeutung sind, so die Initiatoren des Webinars. In dieser Zeit werden Kinder erzogen, durchlaufen die Pubertät, erlernen Gewohnheiten und prägen Verhaltensmuster aus, die sie ein Leben lang begleiten. Entscheidend sei, diese Erkenntnisse auch in Bezug auf Schulmahlzeiten zu berücksichtigen, damit sich Kinder in der Schule gut entwickeln können.

Warum die „nächsten 7.000 Tage“ wichtig sind

Fachleute des Forschungskonsortiums der School Meals Coalition (SMC) stellten dar, dass Kinder im Schulalter in der Gesundheitsforschung oft unberücksichtigt bleiben. Internationale Studien konzentrierten sich eher auf Kinder und Jugendliche im Alter von 0-4 Jahren bzw. von 15‑19 Jahren. Die Zeit der späten Kindheit und der frühen Adoleszenz werde zu häufig vernachlässigt, so die Wissenschaftler*innen. Dabei stellen 5-14-Jährige einen großen Anteil an der Bevölkerung: In afrikanischen Ländern südlich der Sahara etwa 37 %, in Europa und Nord-Amerika 17 %. Die Fachleute der SMC zeigten anhand der Ergebnisse der amerikanischen BOND-KIDS-Studie die Wirkung einer entwicklungsfördernden Ernährung bzw. Indikatoren für eine unzureichende Nährstoffversorgung von Schulkindern auf. Auf fehlende Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention reagiere diese Altersgruppe besonders empfindlich, etwa in Bezug auf Gehirnentwicklung, Wachstum und körperliche Aktivität.

Zugang zu hochwertigen Lebensmitteln durch Schulmahlzeiten sichern

Jede Entwicklungsphase ist ernährungsphysiologisch sensibel und erfordert Ernährungssicherheit, das muss auch für Schulkinder gelten, so eine Forderung der Fachleute. Notwendig sei eine ständige Verfügbarkeit von hochwertigen Lebensmitteln, die den Ernährungserfordernissen der jeweiligen Altersgruppe entsprechen. Schulmahlzeiten könnten hier einen bedeutsamen Beitrag leisten. Die Rolle einer gesunden Ernährung für Bildung und gesundes Aufwachsen in den ersten 8.000 Lebenstagen sei elementar. Die School Meals Coalition wird sich dieser Thematik mit weiteren Webinaren widmen.

Datenlage verbessern – School Meals Coalition Database

Im Rahmen des Webinars hat die SMC ihre neue Datenbank vorgestellt, die Daten zu weltweiten Schulverpflegungsprogrammen enthält. Ziel ist es, Informationen zur Verfügbarkeit und Qualität von nationalen Schulverpflegungsprogrammen zu sammeln und Akteuren auf breiter Ebene transparent zu machen. Die Datenbank ist interaktiv, benutzerfreundlich und bietet zahlreiche Suchfunktionen. Sie basiert unter anderem auf globalen Erhebungen der Global Child Nutrition Foundation. Die Datenbank enthält zahlreiche Länderbeispiele und zeigt Strukturen, Finanzierungsmodelle, Ergebnisse und Nutzen von Schulverpflegungsprogrammen auf. Den Zugang zur Datenbank finden Sie hier.

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