Eine Getränkekiste von oben mit leeren Flaschen
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Effektive Ansätze für weniger Softdrinks

Quelle: Anemone123@pixabay

Wie verhältnispräventive Maßnahmen den Konsum von Süßgetränken in der Gesamtbevölkerung reduzieren, zeigt ein Review von 58 Studien.

Softdrinks gelten als eine der wesentlichen Ursachen für die globale Zunahme von Adipositas, und erhöhen das Risiko für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies. WissenschaftlerInnen der Technische Universität München und der Ludwig-Maximilians-Universität München haben in Zusammenarbeit mit dem Cochrane-Netzwerk untersucht, welche verhältnispräventiven Ansätze nachweislich helfen, den Süßgetränkekonsum zu reduzieren.

Sie haben untersucht, für welche Maßnahmen es verlässliche wissenschaftliche Belege gibt, dass sie den bevölkerungsweiten Softdrinkkonsum reduzieren. Dabei konzentrierten sie sich auf die sogenannte Verhältnisprävention, also auf Maßnahmen, die an den Umgebungsfaktoren und den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Menschen ansetzen.

Zu den Süßgetränken bzw. Softdrinks zählen unter anderem kalorienhaltige Erfrischungsgetränke wie Cola und Limo, Eistee, Sportgetränke, Energy‐Drinks, Nektare, zuckergesüßtes Wasser sowie zuckergesüßte Tee‐ und Kaffeegetränke.

Die Autorinnen und Autoren identifizierten 58 Studien, die vorab definierten Qualitätskriterien entsprachen. Diese 58 Studien wurden in 14 verschiedenen Ländern durchgeführt, und hatten zusammen genommen mehr als 1 Million Kinder, Jugendliche und Erwachsene als Teilnehmende.

„Regierungen müssen Ihren Teil dazu beitragen, dass auch beim Getränkekonsum die gesunde Wahl zur einfachen Wahl wird.“
Prof. Dr. Hans Hauner, TUM

Die WissenschaftlerInnen schlussfolgern, dass Forderungen wie die der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten, dass in Schulen keine Süßgetränke mehr angeboten werden sollten, mit der Übersichtsarbeit Nachdruck verliehen wird. Dieser Ansatz ist nur einer von mehreren Bausteinen einer umfassenden Strategie für eine Reduktion des Softdrinkkonsums, die in dem Review vorgestellt werden.

Das Review ergab, dass es zu einer ganzen Reihe von Ansätzen wissenschaftliche Belege gibt, dass sie den Süßgetränkekonsum reduzieren. Hierzu zählen unter anderen:

  • Einfach verständliche Lebensmittelkennzeichnungen, etwa mit Hilfe einer Farbcodierung nach dem Ampelprinzip.
  • Preiserhöhungen auf Softdrinks in Restaurants, Läden und Freizeiteinrichtungen.
  • Verringerung des Angebots von Softdrinks in Schulen.
  • Kindermenüs in Restaurantketten, die standardmäßig statt eines Softdrinks ein gesünderes Getränk enthalten.
  • Die bessere Platzierung und Vermarktung von gesünderen Getränken in Supermärkten.
  • Lokale Gesundheitskampagnen mit einem Fokus auf Softdrinks.
  • Die Bereitstellung von alternativen Getränken im Haushalt bzw. zu Hause.

 

Quelle:

Von Philipsborn P, Stratil J M, Burns J, Busert L K, Pfadenhauer L M, Polus S, Holzapfel C, Hauner H, Rehfuess E. Environmental interventions to reduce the consumption of sugar‐sweetened beverages and their effects on health. Cochrane Systematic Review - Intervention 2019). DOI: 10.1002/14651858.CD012292.pub2, www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD012292.pub2/full/de#CD012292-abs-0002