Kleines Mädchen sitzt in einem Kinderschwimmbad mit Wasserfontäne.
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Klimakrise und Kindergesundheit: Die Diagnose ist ernst

Quelle: pixabay © ArmbrustAnna

Die aktuelle Gesundheitsberichterstattung des Bundes zieht zur Klimakrise ein bedenkliches Fazit: Wir befinden uns in einer planetaren Notfallsituation mit Konsequenzen für die Gesundheit der Menschen. Erstmals hat sich auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin in ihrem diesjährigen Kongress mit den Auswirkungen des Klimawandels auf die Kindergesundheit auseinandergesetzt.

Mit einer Planetary-Health-Perspektive wendet sich das Robert-Koch-Institut in seiner aktuellen Gesundheitsberichterstattung vor allem an Menschen in Gesundheitsberufen. Die Erhitzung des Klimas, die Verschmutzung von Luft, Wasser und Land sowie der massive Verlust von Bio-Diversität seien drei Leitsymptome der Klimakrise. Planetare Belastungsgrenzen seien überschritten, mit massiven Folgen für die menschliche Gesundheit.

Die gute Nachricht: Bewältigung der Klimakrise ist Chance für globale Gesundheit

Notwendig sei eine radikale Umgestaltung unserer Lebens- und Wirtschaftsweise. Dabei seien Maßnahmen gegen die Klimakrise gleichzeitig Strategien für Prävention und Gesundheitsschutz. Als wesentlich nennen die Wissenschaftler*innen u.a. die Reduktion des Fleischverzehrs zugunsten einer pflanzenbetonten Ernährung. Der insgesamt nötige tiefgreifende gesellschaftliche Wandel komme nicht von selbst und nicht von oben. Es brauche dafür viele aktive Menschen, die sich in ihrem jeweiligen Wirkungskreis für einen Strukturwandel engagierten, fordern die Autor*innen.

Mehr Gemeinwohl: Pflanzenbetontes Mahlzeitenangebot in Kitas und Schulen

In dieser Hinsicht bietet das Mahlzeitenangebot in Kitas und Schulen ein großes Potenzial für mehr Klima- und Gesundheitsschutz. Das Handlungsfeld Kita- und Schulverpflegung eröffnet Verantwortlichen zahlreiche Möglichkeiten, notwendige Veränderungsprozesse anzustoßen. Der Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) stellt Qualitätskriterien für ein gesundheitsförderliches und nachhaltigeres Speisenangebot vor.

Kongress Klimawandel und Kindergesundheit: Kinderschutz geht alle an

Auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin stellt in ihrem diesjährigen Kongress erstmals die Auswirkungen des Klimawandels auf die Kindergesundheit in einen umfassenden Kontext. Gesundheitspersonal müsse zum einen fachlich informiert sein und die Zusammenhänge zwischen Klima und Gesundheit kennen, zum anderen könnten auch sie zum Wandel beitragen, so die Expert*innen.

„Schon 2009 hieß es im Fachjournal The Lancet: `Der Klimawandel ist die größte globale Gesundheitsbedrohung des 21. Jahrhunderts´. Das ist jetzt Realität geworden, und wir Kinder- und Jugendärzt*innen sind nicht nur der Prävention und Behandlung von Krankheiten verpflichtet, sondern stehen – wie wir Alle! – auch in der Verantwortung für den Klimaschutz, um so die Gesundheit aller Kinder auf dieser Erde zu schützen.“
Dr. Isabel Auer, Symposium Klimawandel und Kindergesundheit

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Quellen und weiterführende Informationen

  • Gabrysch S (2022) Klimakrise und Gesundheit – eine Planetary-Health-Perspektive. J Health Monit 7(S4): 7–9. DOI 10.25646/10388
     
  • Presseinfo vom 31. August 2022 der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin: Klimawandel und Kindergesundheit
     
  • Qualitätsstandard der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen