Ein Baby sitzt auf dem Rasen und isst mit beiden Händen eine Erdbeere.
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Lebensmittelverzehr von Kindern unter 6 Jahren in Deutschland

Quelle: pixabay © csifferd

Mit der KiESEL-Studie hat das Bundesinstitut für Risikobewertung den Lebensmittelverzehr von Kindern im Alter von sechs Monaten bis einschließlich fünf Jahren in Deutschland untersucht und dabei potenziell für Kinder schädliche Substanzen in den Blick genommen. Ziel der Studie ist es, die Sicherheit von Lebensmitteln weiter zu verbessern.

KiESEL (Kinder-Ernährungs-Studie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs) ist eine bundesweite Querschnittsstudie zur Erfassung des Lebensmittelverzehrs bei Kindern. Die Studie wurde vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) als Modul der KiGGS Welle 2 zwischen 2014 und 2017 durchgeführt.

Datenlücke für Kinder bis fünf Jahre schließen

Mit der Erhebung wurden fehlende beziehungsweise nicht mehr aktuelle Verzehrdaten für Kinder von sechs Monaten bis einschließlich fünf Jahren repräsentativ generiert. Die Daten dienen dem BfR als Grundlage für Expositionsschätzungen, um Risiken aufgrund von Ernährungs­gewohnheiten besser zu bewerten.

Bundesweit nahmen 1.104 Kinder im Alter von sechs Monaten bis einschließlich fünf Jahren an KiESEL teil. Mit Eltern und pädagogischen Fachkräften in Kinderbetreuungseinsrichtungen wurde ein fragebogengestütztes Interview zum Ernährungsverhalten und zu selten verzehrten Lebensmitteln durchgeführt, ergänzt durch Mess- und Wiegeprotokolle.

Außer-Haus-Verpflegung und Kinderbetreuungseinrichtung

KiESEL ist eine der ersten Studien, die nach Aussage der Wissenschaftler*innen auch den Außer-Haus-Lebensmittelverzehr bzw. die eingenommenen Mahlzeiten in der Kindertagesbetreuung berücksichtigen. Dies sei deshalb von hoher Bedeutung, weil mehr als die Hälfte der Kinder in der Stichprobe in Kindertageseinrichtungen betreut werden (Ein- und Zwei-Jährige zu 58,2%; über Dreijährige zu 97,5 %). Die meisten Kinder unter einem Jahr werden zuhause betreut (93,3 %). Besonders an der Studie sei zudem, dass der Verzehr selten verzehrter Lebensmittel abgefragt wurde, die üblicherweise in Ernährungsprotokollen unterrepräsentiert seien.

Ausgewählte Ergebnisse zum Ernährungsverhalten

Die Mehrheit der Kinder (91,2 %) folgt keiner besonderen Diät oder Ernährungsweise. 0,4 % der Kinder werden vegan ernährt, weitere 0,8 % vegetarisch. 2 % der Kinder essen halal. Laktose-frei werden 1,8 % der Kinder von ihren Eltern verpflegt, 0,4 % glutenfrei. Aufgrund von Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten vermeiden oder reduzieren Kinder bzw. ihre Eltern Fruktose (0,5 %), Milchprodukte (0,8 %) oder Nüsse, Eier, Fisch oder Steinobst (1,1 %). Die Forscher*innen weisen darauf hin, dass KiEsel erstmals Daten für eine vegetarische oder vegane Ernährung bei Kindern unter fünf Jahren liefert. Diese Ernährungsweise sei bei älteren Kindern zwischen 6 und 11 Jahren mit 1,4 % (vegetarisch inkl. vegan) und mit 5 % bei 12 bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen ausgeprägter vertreten.

Fazit

Die Autor*innen halten fest, dass diese und weitere Ergebnisse aus KiESEL dazu genutzt werden können, um Risiken von Lebensmittel-Kontaminanten einzuschätzen und zu bewerten. Außerdem seien die gewonnenen Daten zur Energie- und Nährstoffzufuhr dazu geeignet, den Ernährungszustand von Säuglingen, Kleinkindern und jüngeren Kindern in Deutschland zu beschreiben. Weitere Publikationen zu den Ergebnissen sollen folgen.

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