Per Online-Erhebung hat die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern Speisenanbieter bundesweit zu nachhaltigen Speisenangeboten befragt. Erste Ergebnisse zeigen ein hohes Interesse an einer Umsetzung, gleichzeitig bewerten die Dienstleister vor allem die Beschaffung regionaler Produkte als schwierig.
Die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern hat im Rahmen eines IN FORM-geförderten Projektes eine Online-Befragung bei Speisenanbietern durchgeführt. Mit dem Schwerpunkt „Umsetzung von nachhaltigen Speisenangeboten“ wollten die Expert*innen wissen, welchen Informations- und Unterstützungsbedarf Speisenanbieter bundesweit haben, um Kita- und Schulmahlzeiten gesundheitsförderlicher und nachhaltiger zu gestalten.
Erste Ergebnisse hat die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern nun vorgestellt. Insgesamt wertete die Vernetzungsstelle 670 Fragebögen von Unternehmen aus Bayern und weiteren Bundesländern aus. Aus der hohen Beteiligung an der Befragung leiten die Expert*innen zunächst ein generelles Interesse der Speisenanbieter an einer nachhaltigen Entwicklung der Kita- und Schulverpflegung ab.
Hoher Stellenwert – Noch zu geringer Wissensstand
Speisenanbieter stuften den Stellenwert nachhaltiger Speisenangebote fast durchweg als hoch ein, so die Vernetzungsstelle. Zu den meistgenannten Motiven, sich mit Nachhaltigkeit auseinanderzusetzen, nannten die Speisenanbieter ihre persönliche Überzeugung sowie eine gesellschaftliche Verantwortung. In einer Selbsteinschätzung bewerteten die befragten Unternehmen ihren Wissenstand zum Thema allerdings als noch zu gering. Hier sollten Schulungen helfen, so der Wunsch der Befragten.
Wichtigstes Kriterium: regional und saisonal
Den Einsatz von regionalen und saisonalen Lebensmitteln setzen die Speisenanbieter an erste Stelle, wenn es um die Frage geht, wie nachhaltige Speisenangebote hauptsächlich umgesetzt werden können. Dabei sehen sie Hürden vor allem in der Beschaffung: Regionale Bio-Produkte würden nicht in größeren Mengen zur Verfügung stehen. Zudem sei grundsätzlich die Herkunft von Lebensmitteln oft unbekannt und regionale Lieferketten lückenhaft.
Regional toppt Bio
Die Befragten setzen Bio-Lebensmittel nur selten bevorzugt in der Kita- und Schulverpflegung ein. Regionale Lebensmittel würden hingegen wesentlich häufiger angeboten. Neben den genannten Problemen bei der Beschaffung benennen die Speisenanbieter als größte Hürde für den Einsatz von Bio-Produkten den höheren Preis bzw. die fehlende Bereitschaft ihrer Kund*innen, für Bio-Produkte höhere Preise zu bezahlen.
Kommunikation zufriedenstellend
Gefragt nach ihrer Zufriedenheit zur Kommunikation mit den Einrichtungen, äußern sich die Befragten mehrheitlich zufrieden. In der Praxis beschränke sich die Kommunikation zwischen Dienstleistern und Einrichtungen jedoch meist auf den Austausch mit einer verpflegungsverantwortlichen Person in Kita bzw. Schule, erklären die Expert*innen der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern. Selten seien Speisenanbieter an aufwendigeren Kommunikationsmaßnahmen beteiligt, wie etwa eine Teilnahme an Essensgremien, Elternabenden oder Aktionstagen.
Ziel und Hintergrund der Befragung
Mit dieser Befragung hat die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung die IST-Situation zu nachhaltigen Speisenangeboten in Kitas und Schulen bei der Zielgruppe Speisenanbieter analysiert. Es sollten Erfolgsfaktoren und Hemmnisse nachhaltigen Handels ermittelt werden, denen Speisenanbieter in ihrem Alltag begegnen, so die Vernetzungsstelle. Gleichzeitig diene die Befragung der Bedarfsanalyse, die die Konzeption von Unterstützungsmöglichkeiten für Speisenanbieter erleichtern soll.
Über IN FORM-Projekte
Zur Förderung der Kita- und Schulverpflegung unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Nationalen Aktionsplans IN FORM bundesweit Projekte der Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung in den Bundesländern. Das Nationale Qualitätszentrum für Ernährung in Kita und Schule veröffentlicht alle Projektergebnisse und informiert ausführlich über die Aktivitäten der aktuellen Projekte hier.
Quelle
- IN FORM-Projekt „Online-Befragung von Speisenanbietern“ der Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Bayern