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Studie untersucht Ernährungssituation armutsgefährdeter Haushalte mit Kindern

Quelle: pixabay © Pexels

Ein Verbundprojekt erhebt Daten zum Verzehr von Lebensmitteln von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie ausgewählte Gesundheitsindikatoren und demografische Hintergründe. Auch die Nutzung von Schulverpflegungsangeboten ist Teil der Untersuchung.

Um die Datenlage zur Ernährungssituation armutsgefährdeter Haushalte zu verbessern, fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Forschungsvorhaben „Multidisziplinäre Erhebung der Ernährungs- und Gesundheitssituation von Personen in armutsgefährdeten Haushalten mit Kindern (MEGA_kids)“.

In vier Teilstudien wird mittels quantitativer und qualitativer Methoden die Ernährungs- und Gesundheitssituation von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in armutsgefährdeten Haushalten untersucht. Neben dem gewöhnlichen Verzehr von Lebensmittelgruppen, ausgewählten Gesundheitsindikatoren sowie demographischen Hintergründen werden u. a. die Ernährungsunsicherheit, die Nutzung von Schulspeisenangeboten und karikativen Lebensmittelangeboten, Kochkompetenz, Ernährungswissen und Kenntnisse über Ernährungsangebote betrachtet.

Das Verbundprojekt wird durch die Universität Hohenheim sowie der Charité - Universitätsmedizin Berlin durchgeführt. Die Studie läuft noch bis Dezember 2023. Die Ergebnisse werden erstmalig im 15. DGE-Ernährungsbericht vorgestellt.

Präventionspotenzial von Kita- und Schulverpflegung

Die MEGA_kids-Studie ist auch vor dem Hintergrund des hohen Präventionspotenzials von Kita- und Schulmahlzeiten relevant. Verpflegungsangebote in der Kindertagesbetreuung und in Schulen können auf die Vorbeugung von ernährungsmitbedingten Krankheiten großen Einfluss haben. Bundesweit nutzen etwa 2,8 Mio. Kinder das Mittagesangebot in Kindertagesstätten. In Schulen nehmen durchschnittlich 56 % der Grundschulkinder und 32 % der Schüler*innen weiterführender Schulen am schulischen Mittagessen teil.

Dabei ist die Inanspruchnahme von Kita- und Schulmahlzeiten auch vom sozio-ökonomischen Status (SES) der Eltern bzw. Familien abhängig. So hat etwa die Ernährungsstudie EsKiMo II (2017) gezeigt, dass Kinder und Jugendliche aus Familien mit hohen SES deutlich häufiger an Schulmahlzeiten teilnehmen, als Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem SES. Die MEGA_kids-Studie wird u.a. in diesem Zusammenhang wertvolle qualitative und quantitative Daten für die ernährungsbezogene Verhaltens- und Verhältnisprävention zur Verfügung stellen.

Quelle und weiterführende Informationen

  • Charité Berlin, Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie zur Studie MEGA_kids
     
  • NQZ-News vom 30.08.2021: Strukturen und Stellenwert der Gemeinschaftsverpflegung in Deutschland