Schulmädchen beißt in eine Scheibe einer Wassermelone.
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Teilnahme an Schulverpflegung kann Lebensmittelverzehr positiv beeinflussen

Quelle: Pixabay © JillWellington

Eine Daten-Auswertung der Studie EsKiMo II zeigt: Je häufiger die Schulverpflegung in Anspruch genommen wird, desto häufiger werden einige Empfehlungen der Optimierten Mischkost erreicht.

Auf Basis der Daten aus der zweiten Ernährungsstudie als KiGGS-Modul (EsKiMo II, 2015 ‑ 2017) hat eine Gruppe von Forscher*innen den Lebensmittelverzehr von Kindern und Jugendlichen untersucht und geprüft, ob ein Zusammenhang zwischen der Häufigkeit der Teilnahme an der Schulverpflegung und dem Erreichen der Verzehrempfehlungen der Optimierten Mischkost (OMK) besteht. Die Ergebnisse ihrer Datenauswertung belegen, dass eine regelmäßige Teilnahme an der Schulverpflegung mit Unterschieden im Lebensmittelverzehr hinsichtlich der OMK-Empfehlungen assoziiert ist. Zusammengefasst stellen die Forscher*innen die Ergebnisse wie folgt dar: 

  • Bei häufigerer Teilnahme an der Schulverpflegung werden einige OMK-Empfehlungen signifikant häufiger erreicht: Bei den 6- bis 11-jährigen Jungen betrifft dies die Empfehlung für Obst, bei den 12- bis 17-jährigen Mädchen die Empfehlung für Eier, Streich- und Zubereitungsfett und bei den gleichaltrigen Jungen die Empfehlung für Fisch.
     
  • Die verzehrte Menge von einigen Lebensmittelgruppen ist signifikant höher bei Kindern und Jugendlichen, die häufiger an der Schulverpflegung teilnehmen. Erfreulich sei dies bei den Lebensmittelgruppen Obst, Gemüse, Fisch und Milchprodukte. Ebenso positiv sei der geringere Verzehr von geduldeten Lebensmitteln (z. B. Süßigkeiten, Backwaren, Snacks) bei den 6- bis 11-jährigen Mädchen und von Fleisch bei den gleichaltrigen Jungen. Dagegen sind bei den 12- bis 17-jährigen Schüler*innen die über geduldete Lebensmittel aufgenommene Energiemenge und bei den Jungen dieser Altersgruppe auch der Fleischverzehr höher bei häufigerer Teilnahme am Mittagessen in der Schule.
     
  • Den Gemüseverzehr bewerteten die Forscher*innen bei den meisten Kindern und Jugendlichen in allen Altersgruppen auch bei häufigerer Nutzung der Schulverpflegung als viel zu gering. Weniger als 2 % der Schüler*innen erreichten hier die OMK-Empfehlung.

Regelmäßige Teilnahme kann zur Verbesserung des Verzehrverhaltens führen

Die Forscher*innen schlussfolgern, dass eine regelmäßige Teilnahme an der Schulverpflegung mit einer Verbesserung des Verzehrverhaltens bei Kindern und Jugendlichen in einzelnen Lebensmittelgruppen einhergehen kann. Einzelne Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Schulverpflegung unterstützen könnte, die Energiebilanz zu optimieren und so langfristig Übergewicht zu vermeiden. Bei der Gestaltung gesundheitsförderlicher Lebenswelten komme der Schulverpflegung daher eine zentrale Rolle zu. Das Angebot einer empfehlungsgerechten Mittagsmahlzeit könne die Ernährung besonders vieler Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrem sozialen und kulturellen Hintergrund verbessern.

Teilnahmequote an der Schulverpflegung erhöhen

In Deutschland haben etwa 87 % der Kinder und Jugendlichen die Möglichkeit, in der Schule ein warmes Mittagessen zu essen, so weitere Daten aus EsKiMo II. Von diesen Schüler*innen nehmen 43,2 % die Schulverpflegung mindestens einmal pro Woche in Anspruch. Diese Nutzungshäufigkeit von unter 50 % bewerteten die Autor*innen noch als zu gering. Ein Ausbau der Schulverpflegung mit attraktiven und qualitativ hochwertigen Mahlzeiten zu günstigen Preisen, ergänzt um akzeptanzfördernde Maßnahmen, könne die Teilnahmequote erhöhen. So seien auch Maßnahmen effektiv, wie z. B. ein kostenloses Angebot von Obst und Gemüse, etwa durch die Teilnahme der Schule am EU-Schulprogramm

Quelle

  • Moosburger R, Lehmann F, Haftenberger M, Richter A, Patelakis E, Mensink GBM: Intake of various food groups among girls and boys with different utilisation of school meals. Results from EsKiMo II. Ernahrungs Umschau 2021; 68(5): 86–94.e3–5. The English version of this article is available online: DOI: 10.4455/eu.2021.019

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