BÖLN-Studie: Vegan-Trend ist Motor für mehr Nachhaltigkeit in der Außer-Haus-Verpflegung.
Vegane Lebensmittel haben stark an Bedeutung gewonnen. Die Studie "BioVegan" des Bundesverbandes Ökologischer Landbau (BÖLN) hat u.a. das Potenzial veganer Bio-Produkte für den Außer-Haus-Markt untersucht. Ein Teilbereich der Studie beschäftigte sich mit der Frage, welchen Stellenwert vegane Öko-Lebensmittel in Gemeinschaftsverpflegung und Gastronomie haben und welche Chancen und Risiken der Vegan-Trend für diese Segmente birgt. Verschiedene Akteure der Außer-Haus-Verpflegung wurden hierfür befragt.
Motor für mehr Nachhaltigkeit
Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Außer-Haus-Verpflegung mit veganen Speiseangeboten in Bio-Qualität ihr nachhaltiges Profil schärft und damit gezielt umwelt- und gesundheitsbewusste Gäste ansprechen kann. Dabei sei es sinnvoll, auf eine qualitäts- und innovationsorientierte Wettbewerbsstrategie zu setzen, so die Studie. Es bestehe die Chance, dass die Außer-Haus-Verpflegung durch eine verstärkte und kontinuierliche Nachfrage von regionalen, veganen und ökologischen Lebensmitteln Veränderungen in der Landwirtschaft anstoßen kann.
Keine vegane Ernährung für Kinder
Vegane Lebensmittel sind rein pflanzliche Produkte, die ohne Zutaten und Zusatzstoffe tierischer Herkunft hergestellt werden. Eine konsequent vegane Küche kommt daher ohne Lebensmittel tierischen Ursprungs wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte aus. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät für Säuglinge, Kleinkinder und Kinder von einer veganen Ernährung ab, weil die Energie- und Nährstoffversorgung damit nicht erfüllt werden kann. Das gilt auch für die Kita- und Schulverpflegung. Gegen die Integration veganer Produkte oder Speisen in einen ausgewogenen Speiseplan ist aber nichts einzuwenden.
Ovo-lakto-vegetarisch empfehlenswert
Ein ovo-lakto-vegetarisch ausgerichteter Speiseplan erfüllt bei Kindern aller Altersgruppen die Ernährungsempfehlungen der DGE. Die jüngst von der DGE vorgestellten aktualisierten Fassungen der Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas und Schulen greifen gezielt Aspekte einer nachhaltigen Verpflegung auf. So formulieren die DGE-Qualitätsstandards jetzt auch Lebensmittelqualitäten und –häufigkeiten für eine ovo-lakto-vegetarische Kost für Frühstück, Zwischen- und Mittagsverpflegung in Kitas und Schulen.
Vegane Bio-Lebensmittel als Ergänzung
Vegane Bio-Lebensmittel können dieses Speisenangebot bereichern, sofern sie nicht hochverarbeitet sind. Hier empfiehlt die DGE, küchenfertige Produkte als typische Fleischersatzprodukte wie „Würstchen“, Schnitzel“ oder „Bratlinge“ etwa auf Soja-, Tofu- oder Lupinenbasis nur maximal viermal in 20 Verpflegungstagen anzubieten. Die BÖLN-Studie zeigte auf, dass es vielen Küchen der Außer-Haus-Verpflegung an Know-How bei der Zubereitung vegetarischer und veganer Speisenangebote fehlt. Hierfür werden Defizite in der Ausbildung zur*zum Köchin*Koch verantwortlich gemacht.
Für weitere Informationen:
- Studie „BioVegan“ des Bundesverbandes Ökologischer Landbau (BÖLN)
- DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kitas und Rezeptdatenbank
- DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen und Rezeptdatenbank
- Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung NRW: Vegetarisch oder vegan essen: Auch in der Kita-Verpflegung möglich?