Bundesinitiative "BioBitte" unterstützt Akteure in der Außer-Haus-Verpflegung ihren Bioanteil zu erhöhen
Mit dem Ziel, den Bioanteil in öffentlichen Küchen auf 20 Prozent und mehr zu erhöhen, ist die Informationsinitiative 'BioBitte – Mehr Bio in öffentlichen Küchen' gestartet. Julia Klöckner, Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, hat die Kampagne auf der Biofach, der Weltleitmesse für Biolebensmittel in Nürnberg, vorgestellt.
Aufgrund des großen Warenumsatzes hätten öffentliche Einrichtungen nicht nur einen relevanten Einfluss auf die Nachfrage nach ökologischen Erzeugnissen, sondern auch eine große Vorbild- und Multiplikatorenfunktion für die Privatwirtschaft – und auch die privaten Haushalte, so die Ministerin weiter.
Die Initiative stellt online unter www.bio-bitte.info zielgruppenspezifische Informationsmaterialien bereit. Akteure und Akteurinnen aus Politik, Verwaltung und Praxis erhalten lokale und überregionale Veranstaltungshinweise für die Vernetzung, sowie Informationen und Materialien.
Großes Potenzial für Bio in der Kita- und Schulverpflegung
Städte und Gemeinden, die sich verstärkt für einen höheren Anteil von Bio-Produkten einsetzen, haben sich in den letzten Jahren bereits im Netzwerk der Bio-Städte oder der Öko-Modellregionen zusammengefunden. Mehr Bio-Lebensmittel in der öffentlichen Gemeinschaftsverpflegung einzusetzen, ist dabei bundesweit ein Schwerpunkt, um den Absatz zu erhöhen.
Dabei zeigen die Regionen unterschiedliche Schwerpunkte und Geschwindigkeit in der Umsetzung. Während Berlin den Bioanteil in der Schulverpflegung ab August 2020 zunächst von bisher 15 auf 30 Prozent und ab August 2021 auf 50 Prozent erhöht, gibt es in Nürnberg bisher 20 Prozent Bio in den Schulen und es wird geplant bis 2026 die 75 Prozent zu erreichen. Dafür kann die Nürnberger Kitaverpflegung bereits jetzt 75 Prozent Bio aufweisen. Bremen beschloss im Februar 2018, die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung schrittweise auf bis zu 100 Prozent Bioprodukte umzustellen. Durch unterschiedliche Maßnahmen soll dies möglich sein, ohne Mehrkosten zu produzieren.
Weitere Informationen zur Außer-Haus-Verpflegung in den Bio-Städten und den Öko-Modellregionen.
Caterer für mehr Bio gesucht?
Kommunen können mit passenden Ausschreibungskriterien ihren Anteil an Bioprodukten erhöhen. Die Stadt Hilden beispielsweise suchte nach einer Elternbefragung in 2014 einen Verpflegungsdienstleister für die Kita- und Schulverpflegung, der einen Bioanteil von 50 Prozent anbieten konnte und wurde fündig. Wie die Stadt die Ausschreibung umsetzte, zeigt dieses NQZ-Praxisbeispiel: Zentrale Ausschreibung mit nachhaltigen Kriterien
Welche Kriterien eine öffentliche Ausschreibung nachhaltiger gestaltet zeigten viele Beiträge auf der Fachtagung nachhaltige Schulverpflegung des NQZ zusammen mit der Kompetenzstelle für Nachhaltige Beschaffung (KNB) im September 2019.
Spezifische Unterstützung für mehr Bioprodukte und eine nachhaltige Ernährung in der Kita-und Schulverpflegung bietet die Informationskampagne "Bio kann jeder". Mit Workshops und Info-Materialien bietet die Kampagne Informationen für Verantwortlichen in der Verwaltung und den Kantinen sowie für Erzieherinnen und Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer und Eltern: www.biokannjeder.de
Daten zum Verzehr von Bio-Lebensmitteln bei Kindern
Im Rahmen des Moduls EsKiMo II der bundesweiten "Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland" (KiGGS Welle 2) wurde der Anteil von Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft am Lebensmittelverzehr von 6- bis 11-jährigen Kindern (n = 1.190) in Deutschland bestimmt. Insgesamt verzehren 63,2 Prozent der Kinder Bio-Lebensmittel. Bei 20,2 Prozent der Kinder liegt der Bio-Anteil bei über 8,0 %. Gemüse und Obst gehören zu den am häufigsten verzehrten Bio-Lebensmitteln.
Mehr zur Auswertung auf den Seiten des Robert-Koch-Instituts: