Mädchen macht mit ihrer Mutter Hausaufgaben.
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Wie Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder beeinflussen können

Quelle: pixabay.com © Juuucy

Eine Auswertung von Metastudien durch die Technische Universität München zeigt, dass Eltern die Schulleistungen und Motivation ihrer Kinder stärken können, indem sie eine positive Erwartungshaltung vermitteln und sich an Aktivitäten der Schule beteiligen. Das NQZ weist in diesem Zusammenhang auf die Schulverpflegung als Anker für eine Elternbeteiligung hin.

Eine aktive Rolle beim Lernen zu Hause wirke sich dagegen nur geringfügig aus und könne im Fall der Hausaufgabenkontrolle sogar schaden, so ein weiteres Ergebnis der Forschungssynthese zur Beteiligung und zum Einfluss der Eltern. Diese wurde vom Zentrum für internationale Bildungsvergleichsstudien (ZIB) an der Technischen Universität München durchgeführt. Für die Forschungssynthese analysierte das ZIB 18 Metastudien, die insgesamt rund 1.700 einzelne Studien ausgewertet hatten.

Zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen, darunter die PISA-Studien, hätten gezeigt, dass die Leistungen von Schüler*innen erheblich mit familiären Faktoren zusammenhängen, so die Forscher*innen. Der Schulerfolg der Kinder sei zum einen durch sozioökonomische Faktoren und durch Bildungs- und Migrationshintergrund der Familien beeinflusst. Zum anderen würden konkrete Verhaltensweisen der Eltern auf die Leistungen der Kinder einwirken.

„Um Bildungsungleichheit abzubauen, bietet die Unterstützung der Eltern in ihrem Verhalten einen vielversprechenden Ansatz, da sie dieses leichter ändern können als ihr Einkommen oder ihre Sprachkenntnisse.“
Prof. Dr. Doris Holzberger, Technische Universität München

Unterstützung zu Hause wichtig für Motivation

Die Autor*innen zeigten, dass die Beteiligung der Eltern am Lernen zu Hause die Schulleistungen nur geringfügig verbesserte, allerdings die Motivation der Kinder stärkte. Kinder entwickelten eine positivere Einstellung zum Lernen, wenn sie ermutigt würden, selbstständig zu arbeiten. Hilfe bei den Hausaufgaben könne sich jedoch negativ auswirken, wenn sie sich darin erschöpfe, die Kinder und Jugendlichen zu kontrollieren, warnen die Forscher*innen. Dies sei vor allem bei Schüler*innen mittleren Alters der Fall.

Größte Effekte durch positive Erwartungshaltung

Eine größere Wirkung könnten Eltern erzielen, wenn sie ihren Kindern eine positive Erwartungshaltung zur Bildung vermittelten. Dazu gehöre etwa, mit ihnen über mögliche Leistungen, Schulabschlüsse oder Berufswege zu sprechen oder Lernstrategien zu diskutieren. So würden Kinder lernen, sich in einzelnen Fächern mehr zuzutrauen oder sich in der Schule mehr zu engagieren. Dieser Effekt nehme mit dem Alter der Jugendlichen zu.

Engagement der Eltern in der Schule

Eine positive Wirkung könnten Eltern auch mit eigenem Engagement in der Schule erreichen. Schüler*innen, deren Eltern ehrenamtlich und mitbestimmend tätig sind, beispielsweise in einem Elternbeirat, erzielten bessere Leistungen. Allerdings weisen die Forscher*innen darauf hin, dass die untersuchten Studien hier nur Zusammenhänge und keine Kausalität aufweisen. So sei es auch möglich, dass Eltern sich eher engagieren, wenn ihre Kinder bereits motiviert und leistungsstark sind.

Viele Fördermöglichkeiten für Schulen

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Beteiligung der Eltern die Leistung und Motivation der Schülerinnen und Schüler über alle Altersstufen hinweg und unabhängig vom sozioökonomischen Status stärken kann“, sagt Studienleiterin Doris Holzberger. „Umso wichtiger ist eine gute und dauerhafte Zusammenarbeit zwischen Schulen und Eltern.“ Aus der Forschungssynthese haben die Autorinnen Möglichkeiten abgeleitet, wie Schulen die Elternbeteiligung fördern können. U.a. könnten Schulen ihre Lehrkräfte im Umgang mit Eltern weiterbilden. Eltern, die weniger engagiert scheinen, könnten gezielt auf die Mitarbeit in Entscheidungsgremien angesprochen werden. Eltern sollten regelmäßig Gelegenheiten haben, sich – auch trotz Sprachbarrieren – an Schulveranstaltungen zu beteiligen.

Schulverpflegung bietet idealen Anknüpfungspunkt für Elternbeteiligung

Ein möglicher Anknüpfungspunkt für eine Elternbeteiligung ist die Schulverpflegung. Eine gute Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule in Fragen der Verpflegung ist ein wichtiges Handlungsfeld für Gesundheitsförderung und Prävention, denn Eltern beeinflussen maßgeblich die Entwicklung des Ernährungsverhaltens ihres Kindes. Ein gesundheitsförderliches und nachhaltigeres Verpflegungsangebot in Schulen, an deren Gestaltung sich Eltern aktiv beteiligen, ermöglicht Ernährungsbildung sowohl für die Kinder als auch für ihre Eltern. Kinder tragen ihre in der Schule erworbenen Ernährungskompetenzen nach Hause, Eltern können ihr Kind darin unterstützen und fördern.

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