Ein Mann liefert eine volle Kiste mit frischem regionalem Gemüse

Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V .

Quelle: adobestock © sewcream

Kommunikation Nachhaltiger Ernährung in weiterführenden Schulen. Entwicklung und Validierung von Unterstützungsinstrumenten zum Empowerment von Lehrkräften und Schüler*innen in der Sekundarstufe I (ISS und Förderzentren Lernen, Jahrgänge 7–10)

Förderzeitraum: 01.03.2021 – 31.12.2022

Hintergrund

Im IN FORM-Modellvorhaben 2019-20 „Akzeptanz nachhaltiger Ernährung durch Verbraucherbildung“ konnte mit dem Einsatz von regional-saisonalen Bio-Gemüse-Obst-Abokisten im Rahmen der schulischen Verbraucherbildung von Integrierten Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Förderzentren ein „Bottom-up-Ansatz“ erprobt werden, um die Akzeptanz nachhaltiger Ernährung bei den beteiligten Schüler*innen und Lehrkräften zu befördern. Ankerfach für das Projekt war Wirtschaft-Arbeit-Technik (WAT). Bei den Schüler*innen zeichnete sich im Projektverlauf ein wachsendes Interesse an Themen nachhaltigerer, klimafreundlicher und gesundheitsfördernder Ernährung ab. Ihre Bereitschaft, das erworbene Wissen und ihre Kompetenzen für die Kommunikation des Themas in der Schulöffentlichkeit einzusetzen, war in ausgewählten Nutzungskonzepten erkennbar, konnte aber aufgrund der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie, nur zeitlich begrenzt genutzt werden.

Den Schritt „vom Wissen zum Handeln“, d.h. die erworbenen Kenntnisse und die hohe Motivation der Schüler*innen zu nutzen, um einen partizipativ gestalteten Qualitätsentwicklungsprozess für ein nachhaltigeres Verpflegungsangebot der eigenen Schulen zu initiieren, konnten die Schulen (noch) nicht gehen. Eine Verknüpfung von schulischer Verbraucherbildung mit der Gestaltung des schulischen Verpflegungsangebotes konnte trotz guter schulgesetzlicher Rahmenbedingungen für Ganztagsschulen in Berlin (Mittagessenausschüsse und Mitspracherechte) noch nicht stattfinden.

Ziele

Erweiterung des Ansatzes „Akzeptanz nachhaltiger Ernährung durch Verbraucherbildung“ um das Handlungsfeld „Kommunikation“:

  • Entwicklung und Validierung von analogen und digitalen Instrumenten zum Empowerment von Lehrkräften und Schüler*innen, um Aspekte zu nachhaltiger Ernährung in der Schule zu kommunizieren und das Verpflegungsangebot in der eigenen Schule unter dem Aspekt „Nachhaltigkeit“ kritisch zu hinterfragen.
  • Monatliche, kostenfreie Bereitstellung von saisonal-regionalen Bio-Gemüse-Obst-Abokisten für 15–20 Integrierte Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen oder Förderzentren (Jahrgänge 7–10) im Schuljahr 2021-22 zur Konzeption und Durchführung von Aktionen zur Kommunikation nachhaltiger Ernährung
  • Bereitstellung eines niedrigschwelligen Bestellverfahrens zur Erleichterung des Einstiegs in das Projekt und zur langfristigen Verstetigung.
  • Fortlaufend fachliche Beratung durch die Vorhabenpartner, die Vernetzung der Schulen untereinander und mit externen Expert*innen.
  • Weiterentwicklung erprobter Instrumente aus dem IN FORM Projekt 2019–20 sowie die Entwicklung neuer (digitaler und analoger) Instrumente zur Planung und Durchführung von Aktionen, mit denen eine breitere Schulöffentlichkeit erreicht werden kann.
  • Erprobung und Bewertung der Instrumente im Rahmen von Fortbildungsangeboten und Schulungen für Lehrkräfte (Multiplikator*innen).
  • Ermittlung bundesweit übertragbarer Ergebnisse durch das begleitende Expert*innen-Gremium.
  • Zusammenfassung der übertragbaren Ergebnisse des „Bottom-up-Ansatzes“ in einem Praxisleitfaden (inkl. Handlungsempfehlungen für die Vernetzungsstellen zur Umsetzung in anderen Bundesländern).

Aufgaben

  • mehrstufiges Akquiseverfahren (Integrierte Sekundarschulen, Gemeinschaftsschulen und Förderzentren Jahrgänge 7–10)
  • Akquise von Expert*innen, die das Projekt fachlich begleiten und die bundesweite Übertragbarkeit der Aktionskonzepte sowie die der entwickelten und erprobten Instrumente bewerten
  • Entwicklung und Vorgabe von Themenschwerpunkten zu nachhaltiger Ernährung für die monatlichen Aktionen, um die Projektergebnisse vergleichbarer zu machen
  • Vernetzung der Teilnehmerschulen (digitaler Fachtag, Startup Veranstaltung, moderierte „Online-Treffs“)
  • Anpassung und Weiterentwicklung erprobter Unterstützungsinstrumente aus dem IN FORM Projekt 2019–20, z. B. Exkursionen zu regionalen Erzeugern, Praxisschulungen anhand der Gemüse-Obst-Abokiste, Fortbildungen für Multiplikator*innen zu Grundlagen der Ernährungs- und Verbraucherbildung
  • Konzeption neuer digitaler Instrumente zur Planung und Durchführung von Aktionen, orientiert an den Bedarfen und (technischen) Möglichkeiten der Teilnehmerschulen, z. B. „Jahreszeiten-Videos“ von regionalen Erzeugerbetrieben sowie deren Erprobung in Schulen, Erklärvideos, online-basierte Lehrkräfte-Fortbildungen und -Schulungen
  • fachliche Begleitung und Dokumentation der Aktionskonzepte der teilnehmenden Schulen
  • Erstellung eines Praxisleitfadens mit bundesweit übertragbaren Unterstützungsinstrumenten des "Bottom-up-Ansatzes" zur Akzeptanz und Kommunikation nachhaltiger Ernährung durch fächerübergreifende Verbraucherbildung

 

Das Projekt wird gemeinsam mit der Technischen Universität Berlin, Institut für Berufliche Bildung und Arbeitslehre, Fachgebiet Bildung für nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft und der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V. durchgeführt.

Ergebnisse

Digitaler Leitfaden „Akzeptanz und Kommunikation Nachhaltiger Ernährung in weiterführenden Schulen“

Die Ergebnisse wurden im digitalen Leitfaden „Akzeptanz und Kommunikation Nachhaltiger Ernährung in weiterführenden Schulen“ zusammengefasst. Der Leitfaden bietet interessierten Lehrkräften und Schüler*innen umfangreiches Aktionsmaterial, Unterstützungsinstrumente für die Kommunikation nachhaltiger Ernährung sowie Lehrvideos und Rezepte, um die Schulöffentlichkeit zu informieren, das Verpflegungsangebot in der eigenen Schule unter dem Aspekt „Nachhaltigkeit“ kritisch zu hinterfragen und langfristig den schulinternen Qualitätsentwicklungsprozess zu nachhaltigerer Ernährung zu befördern.

Preview: Lehrvideos „Vom Acker in die Abo-Kiste“

Diese und weitere Lehrvideos sind als Unterstützungsinstrumente für den Einsatz im Unterricht der Sekundarstufe I gedacht. Die vier Videoclips zeigen die verschiedenen Produktionsschritte von Gemüse, v.a. der Möhre, auf regionalen ökologisch-wirtschaftenden Erzeugerbetrieben bis hin zur Anlieferung bei einem Lieferdienst für Gemüse-Obst-Abokisten. Zusätzlich werden verschiedene Themen nachhaltiger Ernährung näher beleuchtet, z. B. Besonderheiten des Ökolandbaus, Saisonalität, Regionalität und Lebensmittelwertschätzung.

Kontakt

Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Berlin e.V.
Kollwitzstraße 89
10435 Berlin

Ansprechpartnerin:
Sabine Schulz-Greve
Telefon: +49 30 400 533 97
E-Mail: s.schulz-greve@vernetzungsstelle-berlin.de

https://www.vernetzungsstelle-berlin.de/