Daten der KIDA-Studie des Robert-Koch-Instituts belegen, dass sich Angebot und Inanspruchnahme von Schulverpflegung durch die pandemiebedingten Schulschließungen reduziert haben. Ergänzende Erhebungen aus der Studie zeigen nun, dass sich der Angebotsrückgang konsolidiert hat. Die regelmäßige Inanspruchnahme ist aber gestiegen.
Mit der Studie „Kindergesundheit in Deutschland aktuell“ (KIDA) untersucht das Robert Koch-Institut (RKI) seit Februar 2022, wie sich das Bewegungs- und Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und der Einfluss darauf durch die Covid-19-Pandemie darstellt. Zwischen April 2022 und Mai 2023 wurden deutschlandweit Eltern von Kindern im Alter von 3 bis 15 Jahren sowie Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren befragt. Aktuelle Daten liegen zur Forschungsfrage vor, wie häufig Schulkinder die Schulverpflegung nutzen bzw. selbstgekochte Mahlzeiten zu Hause essen, nachdem die pandemiebedingten Schulschließungen vorbei waren. Die Stichprobe umfasste 2.198 Schüler*innen.
Ergebnisse im Überblick
Angebot von Schulverpflegung
- 69 % der Schüler*innen hatten die Möglichkeit, eine warme Schulverpflegung zu bekommen. Bei der EsKiMo-Studie des RKI (2015 – 2017) waren es noch 87 %.
Inanspruchnahme der Schulverpflegung
- 57 % der Schüler*innen, die die Möglichkeit einer warmen Schulverpflegung hatten, nutzten dies mindestens einmal pro Woche. Damit ist die Nutzung der Schulverpflegung von vormals 43 % (EsKiMo-Studie) auf 57 % gestiegen, vor allem bei den 6- bis 11-Jährigen.
- Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit niedrigerem Einkommen sowie Schüler*innen der Altersgruppe 12 – 17 Jahre nehmen dagegen seltener an der Schulverpflegung teil. Nur jeweils 25 % essen mindestens einmal in der Woche eine warme Schulmahlzeit.
Kochen zuhause
- Für 80 % der Kinder und Jugendlichen wird mindestens fünfmal pro Woche zuhause gekocht, besonders häufig in der Altersgruppe der 12- bis 17-Jährigen (84 %).
- Bei Kindern, die nie oder seltener als einmal in der Woche an der Schulverpflegung teilnehmen, wird deutlich häufiger zuhause gekocht. Damit erhalten fast alle Schüler*innen regelmäßig eine warme Mahlzeit, entweder zuhause oder in der Schule.
Schlussfolgerung
Das RKI konstatiert ein geringeres Angebot einer warmen Schulverpflegung gegenüber Daten aus dem Zeitraum 2015 bis 2017 (Eskimo-Studie). Aktuell erreicht die Schulverpflegung ältere Schüler*innen sowie Kinder und Jugendliche aus Haushalten mit geringerem Einkommen weniger gut, so die Wissenschaftler*innen. Barrieren für die Teilnahme an der Schulverpflegung sollten deshalb ermittelt und behoben werden.
Lesenswertes zur News
Quellen
- Vorstellung von aktuellen Daten zur Studie KIDA (Kindergesundheit in Deutschland aktuell) des Robert-Koch-Instituts auf dem Kongress Armut und Gesundheit 2024 und auf dem 61. Wissenschaftlichen Kongress der DGE vom 04.-06.03.2024
- Robert-Koch-Institut (2020): Projektbericht zur Ernährungsstudie EsKiMo II als KiGGS-Modul