Die Bundesministerinnen Paus und Stark-Watzinger diskutieren auf dem Ganztagschulkongress 2024.
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Ganztag multiprofessionell gestalten

Quelle: Thomas Trutschel/photothek.de

Wie kann die Zusammenarbeit unterschiedlicher Berufsgruppen im Ganztag gelingen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des zweiten Ganztagskongresses des Bundesfamilienministeriums und des Bundesbildungsministeriums. Das NQZ gestaltete gemeinsam mit dem Referat Ernährungsbildung des Bundeszentrums für Ernährung ein Fachforum zum Lern- und Lebensraum Schulmensa.

Zum Motto "Ganztag multiprofessionell gestalten" stand die Zusammenarbeit von Lehrkräften, Erzieher*innen sowie Quereinsteiger*innen in Ganztagsschulen und Horten im Mittelpunkt des Kongresses. Zusammen mit Wissenschaft und Fachverbänden konnten die 480 Teilnehmenden am 20. und 21. März 2024 fachliche Impulse und Denkanstöße für die Schulverwaltung sowie für die Kinder- und Jugendhilfe in 18 Fachforen diskutieren, damit die Zusammenarbeit für die ganztägige Bildung und Betreuung multiprofessionell gestaltet werden kann.

Gemeinsames Fachforum von NQZ und BZfE

In einer Ganztagsschule ist eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Schulverpflegung ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Beispielhaft steht die Schulmensa als Lern- und Lebensraum für das Zusammenwirken multiprofessioneller Akteursgruppen. Angesprochen sind Schulträger, Schulleitungen, Lehr- und pädagogische Fachkräfte, Küchenpersonal und Speisenanbieter gleichermaßen. Für Gelingen und Akzeptanz des Verpflegungsangebotes, das gleichzeitig Ernährungslernen ermöglicht, sind Kompetenzen und Engagement dieser Fachdisziplinen notwendig. Wie diese Zusammenarbeit beim Ganztagsausbau funktionieren kann, war Schwerpunkt des Fachforums, das das NQZ gemeinsam mit dem Referat Ernährungsbildung des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) gestaltete.

Zusammenwirken von Verpflegung und Bildung

Dr. Kerstin Clausen, Referentin im NQZ, stellte Instrumente und Maßnahmen für eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Schulverpflegung vor. Die Orientierung am DGE-Qualitätsstandard und ein professionelles Verpflegungsmanagement, das die gesamte Prozesskette und alle beteiligten Akteure umfasst, sind dafür wesentliche Schlüssel. Die Expertin stellte unter anderem die Bedeutung des Beschaffungsmanagements zur Steuerung und Sicherstellung von Qualität in der Schulverpflegung dar. Strukturell können Verpflegungsausschüsse und Verpflegungsbeauftragte auf kommunaler und/oder schulischer Ebene dazu beitragen, Prozessschritte anzustoßen und im Blick zu halten. Welche Bildungsperspektive mit der Schulverpflegung verbunden ist, referierte Dr. Mareike Daum, Referentin für Ernährungsbildung im BZfE. Nicht allein das formale Lernen in Bildungsbezügen ist für Ernährungsbildung relevant, vielmehr ist es die ganzheitliche Betrachtung der Schule als Lern- und Lebensraum, in dem Kinder und Jugendliche vielfältige Gelegenheiten haben, gelerntes Wissen und Praxis miteinander zu verbinden. Die Schulmensa bietet hier wichtige alltagsbezogene Anker für die Ernährungsbildung, die wiederum eine pädagogische Einbettung im Schul- und/oder Verpflegungskonzept sowie eine Gestaltung durch Lehrkräfte benötigen.

Großer Informations- und Beratungsbedarf

Als einzige Kongress-Veranstaltung zur Thematik Schulverpflegung stieß das ausgebuchte Forum auf sehr großes Interesse. Die Diskussion mit den Teilnehmenden zur Frage, wie die verschiedenen Akteure im Sinne einer qualitätsorientierten Schulverpflegung im Lern- und Lebensraum zusammenarbeiten können, war engagiert und aktiv. Die dominierende Fragestellung der Teilnehmenden war, wie sich Schulküchen bzw. Angebote von Mittagsmahlzeiten bis zur Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztag in der Primarschule gestalten und umsetzen lassen. In der Diskussion wurde ein großer Informations- und Beratungsbedarf deutlich, insbesondere zum Bau- oder Umbau von Schulküchen, zur Organisation der Verpflegung, zur Gestaltung von akzeptanzfördernden Mensen und zur Rhythmisierung des Ganztages, der den Schüler*innen Raum für einen gesunden Schulalltag gibt. Deutlich wurde der Kerngedanke, dass ein guter Ganztag auch eine gute Schulverpflegung braucht, die in Abstimmung mit allen Beteiligten ihre pädagogische Einbettung im Schul- oder Ganztagsprogramm findet.

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