Forum des Ganztagskongresses 2023
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Gelingensbedingungen für guten Ganztag

Quelle: BMFSFJ

Der diesjährige Ganztagskongress setzte den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter in den Fokus. Mit fachlichen Impulsen und Ideen richtete sich die Veranstaltung an Verantwortliche in Kommunen und Schulen, um zur Qualitätsentwicklung der Ganztagsbildung und -betreuung beizutragen. Das NQZ beteiligte sich mit einem Fachbeitrag zur Gestaltung der Schulverpflegung.

Die Bundesministerien für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie für Bildung und Forschung (BMBF) haben gemeinsam zum Ganztagskongress eingeladen, der am 26. und 27. April 2023 in Berlin stattfand. Im Mittelpunkt des Kongresses stand die Qualitätsentwicklung der Ganztagsbildung, vor allem vor dem Hintergrund des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter, der ab dem 1. August 2026 stufenweise eingeführt wird. In Vorträgen und Fachforen hatten die Teilnehmenden Gelegenheit, mit Wissenschaftler*innen und Akteuren aus Bund, Ländern, Kommunen, Schulen, der Kinder- und Jugendhilfe sowie Verbänden ins Gespräch zu kommen und über einen gelingenden Ganztag zu diskutieren.

Fachforum „Praktische Umsetzung einer ausgewogenen und nachhaltigen Schulverpflegung“

Das NQZ beteiligte sich mit einem Fachforum und hob damit die zentrale Rolle der Schulverpflegung im Ganztagsangebot hervor. Schulmahlzeiten sind für die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit der Kinder und Jugendlichen, für ihr gesundes Aufwachsen sowie für die Ernährungsbildung von wesentlicher Bedeutung. Die Mahlzeiten sollen zielgruppengerecht sein und den Ansprüchen an eine gesundheitsförderliche und nachhaltige Verpflegung gerecht werden. Wie in diesem Sinne ein gutes Schulessen organisiert werden kann, war Thema des Fachforums, das Dr. Kerstin Clausen, Referentin beim NQZ, und Diana Reif, Leiterin der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen, gemeinsam gestalteten. Drei Aspekte stellten sie in den Mittelpunkt des Fachforums:

  • Der DGE-Qualitätsstandard für die Verpflegung in Schulen und die Möglichkeit, Qualitätskriterien im Rahmen der Vergabepraxis in einer Leistungsbeschreibung zu verankern. Die Expertinnen betonten den besonderen Auftrag, den Schulträger im Rahmen der Beschaffung von Schulverpflegung für die Etablierung von Qualitätsstandards und die Qualitätsentwicklung innehaben.
  • Die Referentinnen thematisierten, dass das von der Bundesregierung geplante Investitionsprogramm zum Ganztagsausbau auch den Um- bzw. Neubau von Küchen und Mensen in Grundschulen möglich macht.
  • Für eine gelingende Schulverpflegung machten die Referentinnen außerdem auf eine Verankerung der Schulmahlzeiten im Schul- oder Ganztagskonzept aufmerksam. Die Mensa ist als Lern- und Lebensort auch Handlungsfeld für gesundes und nachhaltiges Ernährungslernen.

Diskussion und Fazit

Die Teilnehmenden berichteten aus ihrer Praxis und tauschten sich zu Lösungsansätzen aus. Es wurde deutlich, dass vor allem die Einbettung der Schulmahlzeiten im pädagogischen Konzept der Schule für hohe Akzeptanz und reibungslose Abläufe sehr förderlich und notwendig ist. Eine Berücksichtigung der Schulverpflegung im Ganztagskonzept ist eine Voraussetzung für hohe Teilnahmequoten, die nicht nur für die Rentabilität der Schulverpflegung essenziell sind, sondern auch der Maßgabe zur Gesundheitsförderung gerecht werden. Gleichzeitig müssen Rahmenbedingungen mit Verantwortlichen auf allen Ebenen, allen voran Träger, Schulleitung, Lehrkräfte, Speisenanbieter und Eltern, abgestimmt sein. Dies betrifft, von der eigentlichen Speisenversorgung abgesehen, u. a. Raumnutzungskonzepte, Pausen- und Aufsichtsregelungen und Bestell- und Abrechnungsmodalitäten. Das Fachforum sowie der Kongress insgesamt haben jedoch auch gezeigt, dass Schulverpflegung als Qualitätsbaustein in der Ganztagsschulentwicklung noch zu wenig mitgedacht wird.

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