Kleines Mädchen spielt bei Sommerwetter auf dem Rasen mit einem Fußball.
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Übergewicht bei Kindern bleibt auf hohem Niveau

Quelle: pixabay © fineligharts

Mit der COSI-Studie erhebt die WHO regelmäßig Daten zum Übergewicht bei Kindern in der europäischen Region. Der neueste Bericht zeigt: Das Gesundheitsrisiko bleibt bestehen, eines von drei Kindern ist übergewichtig oder adipös. Erstmals hat sich Deutschland an der Erhebung beteiligt.

Im Kampf gegen Übergewicht und Adipositas in der europäischen Region erhebt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in regelmäßigen Abständen Daten zur Prävalenz sowie zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten von Kindern im Grundschulalter. Die Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI) zeigt bereits zum 5. Mal entsprechende Trends und Entwicklungen auf.

Seit der ersten Erhebung 2007 ist die Zahl der teilnehmenden Länder kontinuierlich auf jetzt 33 angestiegen. Erstmals hat auch Deutschland mit der Stadtgemeinde Bremen an der Erhebung teilgenommen. In den Bericht fließen Daten von insgesamt 411.000 Kindern im Alter zwischen 6 und 9 Jahren ein.

Übergewicht und Adipositas stellen hohe Gesundheitsrisiken dar

Der COSI-Bericht zeige, dass Übergewicht und Adipositas bei Kindern nach wie vor eine ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung darstelle, so die WHO Region Europa. Dabei gebe es große Länderunterschiede. So bewegten sich die Prävalenzen bei Übergewicht zwischen 6 % und 43 %, bei Adipositas zwischen 1 % und 19 %. Jedoch könne keines der Länder das Ziel einhalten, den Anstieg von Übergewicht und Adipositas bis 2025 insgesamt zu bremsen. Die Covid-19-Pandemie habe die Situation zudem verschärft. 

Länderergebnisse zusammengefasst:

  • 29 % der Kinder im Alter zwischen 7 und 9 Jahren sind übergewichtig, 12 % von ihnen adipös. Bei Jungen zeigt sich eine höhere Prävalenz als bei Mädchen (31 % bzw. 28 %).
  • Zwar gibt es statistisch signifikante Rückgänge der Übergewichtsprävalenz in einigen Ländern Südeuropas (u.a. Griechenland, Italien, Portugal, Slowenien, Spanien). Trotzdem bleibt die Prävalenzrate in Südeuropa eine der höchsten in der gesamten WHO Region Europa.
  • Weniger als die Hälfte der Kinder (43 %) isst täglich Obst. Nur etwa ein Drittel der Kinder isst täglich Gemüse (34 %).
  • Insgesamt frühstücken Dreiviertel der Kinder (75 %) täglich. Die Erhebung zeigt dennoch, dass eines von fünf Kindern ohne Frühstück aus dem Haus und zur Schule geht.
  • Nur 41 % der Kinder gehen zu Fuß bzw. nicht motorisiert (Fahrrad, Skater usw.) zur Schule und wieder nach Hause; die Hälfte der Kinder (50 %) erreicht die Schule motorisiert (Auto, Schulbus, öffentliche Verkehrsmittel).
  • Mehr als die Hälfte der Kinder treibt mindestens zwei Stunden Sport in der Woche; 40 % machen gar keinen Sport. Die Mehrheit der Kinder (87 %) verbringt täglich mindestens eine Stunde mit aktivem Spiel.
  • Fast die Hälfte der Kinder (43 %) verbringt täglich mindestens zwei Stunden mit Fernsehen oder der Nutzung elektronischer Geräte (Bildschirmnutzung).

Konzepte zur Umkehr besorgniserregender Trends

Die Fachleute der WHO Region Europa fordern Konzepte, die zu einer Umkehr der gegenwärtigen Trends bei Übergewicht und Adipositas im Kindesalter führen, vor allem vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie. Diese hätte sich zu einer gefährlichen Triebkraft entwickelt. Das europäische Arbeitsprogramm 2020 – 2025 der WHO hebe die Notwendigkeit einer Senkung der Prävalenz in allen 53 Ländern der Europäischen Region hervor, das Programm werbe außerdem für gemeinsames Handeln für mehr Gesundheit. 

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Quelle:

Pressemeldung der WHO vom 8. November 2022: Childhood obesity in European regions remains high: new WHO report presents latest country data

Bericht zum Download: WHO European Childhood Obesity Surveillance Initiative (COSI)