Die Corona-Pandemie hat für Kinder und Jugendliche gravierende Spuren hinterlassen. Welche Folgen Schulschließungen und damit insbesondere fehlende Schulmahlzeiten hatten, diskutierten jetzt Wissenschaftler*innen auf einem Online-Symposium. Die zentrale Frage lautete: Was lässt sich daraus für die Zukunft lernen?
Das Online-Symposium am 16. November 2022 hat unterschiedliche Facetten fehlender Schulmahlzeiten sowohl für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen weltweit beleuchtet. Für Kinder in Ländern mit niedrigem Einkommen sind Schulmahlzeiten ein Hauptbestandteil ihrer täglichen Ernährung. Ohne Zugang dazu verschärfen sich Hunger, Armut und Mangelernährung. Aber auch in Ländern mit höherem Einkommen hat der pandemiebedingte Wegfall der Schulmahlzeiten zu einem deutlich geringeren Versorgungsgrad mit entsprechenden Konsequenzen für die Kindergesundheit geführt.
Nachhaltige Ernährungssysteme rücken in den Vordergrund
Weltweit haben Länder unterschiedliche Wege gefunden, um unter Pandemie-Bedingungen eine adäquate Verpflegung aufrecht zu erhalten. Internationale Referent*innen stellten daher verschiedene Länder-Konzepte im Umgang mit den Folgen geschlossener Schulmensen vor. Dabei ging es auch um die Frage, wie sich Länder auf potenzielle zukünftige Pandemien vorbereiten können. In diesem Zusammenhang rücken insbesondere nachhaltige Ernährungssysteme in den Vordergrund, u.a. in ihrer Bedeutung für eine lokale Lebensmittelproduktion und Wertschöpfung sowie für starke Lieferketten, aber auch für eine nachhaltige Ernährungsbildung.
Auf einen Blick – Erkenntnisse aus dem Symposium zusammengefasst:
- Nahrungsunsicherheiten während der Corona-Pandemie haben zu einem erheblichen Anstieg an Fehlernährungen wie Mangelernährung oder Fettleibigkeit geführt.
- Investitionen in Schulverpflegung haben weitreichende gesellschaftliche Effekte, u.a. in den Bereichen soziale Sicherung, Gesundheit, Landwirtschaft und Bildung.
- Bildungs- und Gesundheitsinvestitionen haben in den ersten 8.000 Tagen im Leben eines Menschen die größte Wirkung.
„Hidden Hunger“ weltweit bekämpfen
Das Symposium, an dem auch das NQZ teilgenommen hat, wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft gefördert bzw. unterstützt. Die Veranstaltung fand statt in Vorbereitung des 5. Internationalen Kongresses „Hidden Hunger“ im September 2023. Dieser Kongress wird seit 2013 jährlich durch die Universität Hohenheim in Kooperation u.a. mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung veranstaltet. Im Mittelpunkt stehen verschiedene Ernährungsthemen und die Frage, welche Ursachen und Folgen versteckter Hunger hat und wie sich dieser bekämpfen lässt.
Lesenwertes zur News
Quelle
- Universität Hohenheim, 5th International Conference Hidden Hunger