Am 16. Mai 2023 haben das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung den sechsten Deutschen Kita-Preis verliehen. Der Preis würdigt außergewöhnliche Leistungen in der frühen Bildung, Betreuung und Erziehung.
Zwanzig Kitas und lokale Bündnisse für frühe Bildung aus zwölf Bundesländern wurden für ihr Engagement ausgezeichnet. Der Deutsche Kita-Preis ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und weiteren Partnern. Die Auszeichnung setzt Impulse für Qualität in der frühkindlichen Bildung und würdigt das Engagement der Menschen, die tagtäglich in Kitas zeigen, wie gute Qualität vor Ort gelingt. Insgesamt wurden 130.000 Euro Preisgelder vergeben.
Die Preisträger*innen in der Kategorie „Kita des Jahres“
Der erste Platz geht nach Sachsen-Anhalt: Die Kita Heide-Süd aus Halle (Saale) ist „Kita des Jahres“. Die Kita hat die Jury mit ihren besonderen partizipativen Strukturen überzeugt. Die Impulse der Kinder entscheiden über den Tagesablauf, sodass ihren eigenen Rhythmus leben können. Es gibt keine strukturellen Vorgaben durch einen festen Tagesablauf oder angeleitete Gemeinschaftssituationen, stattdessen lassen sich die Fachkräfte von den Interessen und Bedarfen der Kinder leiten. Sie ermöglichen das freie Spielen und sehen die Kinder als eigenständige und kompetente Menschen, die selbstbestimmt ihren Interessen nachgehen können. Die Kita pflegt enge Beziehungen zu den Eltern und bezieht die Familien in das Kita-Leben ein. Die Fachkräfte haben Qualitätsstandards für eine kinderrechtsbasierte pädagogische Arbeit entwickelt und richten ihr Handeln an den Kinderrechten aus.
Zusätzlich freuen sich vier weitere Kitas aus Bayern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen über einen zweiten Platz.
Selbstbestimmung und Partizipation auch beim Essen
Allen ausgezeichneten Einrichtungen ist die beispielhafte Orientierung am Kind und seine Partizipation in allen Bildungsprozessen gemein. Dies bezieht sich auch auf die Mahlzeiten. Kinder können aus dem Mahlzeitenangebot frei wählen und entscheiden, was und wann sie essen. Individuelle Ernährungserfordernisse der Kinder oder kulturell bedingte Ernährungsbesonderheiten werden stets berücksichtigt.
Preisträger*innen in der Kategorie „Lokales Bündnis für frühe Bildung des Jahres“
In dieser Kategorie belegt die AG Nordstadt aus Hildesheim den ersten Platz. Das Bündnis zeigt eine besondere Wirkkraft in dem von Armut und Migration geprägten Sozialraum. Alle Akteure aus dem Quartier sind im Bündnis vertreten. Das breite Zusammenwirken ermöglicht einen multiperspektivischen Blick auf Kinder und Familien sowie passgenaue Angebote. Die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder und Familien sind Ausgangspunkt bei der Gestaltung von Angeboten und Projekten, wodurch sich die Kinder und ihre Familien als selbstwirksame Gestalter*innen ihres Bildungsweges und Sozialraums erleben.
Vier weitere Bündnisse aus Berlin, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen-Anhalt wurden mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.
Lesenswertes zur News
Quelle
- Pressemeldung zur Preisverleihung des Deutschen Kita-Preises 2023