Je besser sich Grundschulkinder ernähren, desto geringer ist ihr kardiovaskuläres Risiko im jungen Erwachsenenalter.
Eine britische Studie stellt einen prospektiven Zusammenhang zwischen der Einhaltung von Ernährungsrichtlinien im Kindesalter und dem kardiovaskulären Risiko im Teenager- und jungen Erwachsenenalter her. Für ihre Forschung nutzen die Wissenschaftler*innen Daten der Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC). Sie verglichen die Ernährungstagebücher von ALSPAC-Kindern im Alter von 7, 10 und 13 Jahren mit kardiovaskulären Markern von Jugendlichen und jungen Erwachsenen der ALSPAC-Studie im Alter von 17 und 24 Jahren.
Für den Vergleich entwickelten sie einen „Children´s Eatwell-Guide-Index“ (C-EWG), mit dem sie die Nahrungsaufnahme der Kinder anhand der britischen Ernährungsrichtlinien für neun Lebensmittel bzw. Nährstoffe bewerteten. Ebenfalls entwickelten sie anhand typischer Marker einen Index für die kardiovaskuläre Gesundheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Cardio-Metabolic-Risk-Score). Die Stichprobe umfasste 2.739 Kinder im Alter von 7 bis 13 Jahren, 1.940 Jugendliche im Alter von 17 Jahren und 1.957 Erwachsene im Alter von 24 Jahren.
Ausgewählte Ergebnisse:
- Insgesamt war die Einhaltung der Ernährungsempfehlungen gering. Etwa 60 % der Kohorte erfüllte weniger als drei der neun Punkte des „Children´s Eatwell-Guide-Index“.
- Die Richtlinien für freien Zucker, Fisch, gesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe hielten weniger als 10 % der Kinder ein. Die Einhaltung der Empfehlungen für Obst und Gemüse sowie Salz war gering bis mäßig (ca. 10 bis 40 % der Kinder).
- Kinder, die mehr Ernährungsempfehlungen erfüllten, waren im Vergleich zu anderen Kindern eher weiblich, hatten einen niedrigeren Body-Mass-Index sowie ein höheres Bildungsniveau.
- Eine Einhaltung der Ernährungsrichtlinien (höherer Ernährungsindex) im Alter von 7 Jahren war mit einem besseren kardiometabolischen Gesamtprofil (niedrigerer CMR-Index) im Alter von 17 und 24 Jahren verbunden. Wenngleich weniger stark, zeigte sich ein gleicher Zusammenhang bei Kindern im Alter von 10 Jahren und der Kohorte im Alter von 24 Jahren.
Gesunde Ernährungsgewohnheiten in der Kindheit etablieren
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine bessere Qualität der Ernährung in der Kindheit einen positiven Einfluss auf die kardiometabolische Gesundheit im jungen Erwachsenenalter hat. Die Forscher*innen unterstreichen daher die Bedeutung gesunder Ernährung von Kindern insbesondere in jungen Jahren. Es sei wichtig, Ernährungsgewohnheiten zu etablieren, die sich an nationalen Ernährungsrichtlinien orientierten.
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Quelle
Buckland, G., Taylor, C., Emmett, P., & Northstone, K. (2023). Prospective association between adherence to UK dietary guidelines in school-age children and cardiometabolic risk markers in adolescence/early adulthood in the Avon Longitudinal Study of Parents and Children (ALSPAC) cohort. British Journal of Nutrition, 1-13. doi:10.1017/S0007114523000685