Ein kleiner Junge mit einer roten Jacke hält einen künstlich blauen Lolli in der Hand.
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Weniger Übergewicht = weniger Krebsrisiko

Quelle: pixabay © isakarakus

Mit diesem Motto macht das Deutsche Krebsforschungszentrum anlässlich der Nationalen Krebspräventionswoche auf den großen Einfluss von Übergewicht auf das Krebsrisiko aufmerksam. Studien haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Körpergewicht und der Entstehung verschiedener Krebsarten gibt.

Ein gesundes Körpergewicht, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung tragen dazu bei, das eigene Krebsrisiko zu senken. Übergewicht und Adipositas dagegen fördern verschiedene Krebsarten, das ist wissenschaftlich erwiesen. Eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) zeigt, dass im Jahr 2018 etwa 7 % der Krebsneuerkrankungen durch Übergewicht bedingt waren.

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist für 13 Krebsarten eine Erhöhung des Erkrankungsrisikos durch sehr ausgeprägtes Übergewicht und Adipositas belegt. Ursachen liegen unter anderem in chronischen Entzündungen durch zu viel Fettgewebe im Bauchraum oder in einem dauerhaft erhöhten Blutzucker- und Insulinspiegel.

Rahmenbedingungen zur Prävention erforderlich

Die Nationale Krebspräventionswoche als gemeinsame Initiative der Deutschen Krebshilfe, des Deutschen Krebsforschungszentrums und der Deutschen Krebsgesellschaft macht auf das große Potenzial der Prävention aufmerksam. Die Expert*innen schätzen, dass rund 40 % aller Krebserkrankungen durch eine gesunde Lebensweise vermieden werden könnten. Um dieses Potenzial zu nutzen, bedarf es Veränderungen, die durch politische Entscheidungsträger getroffen werden müssen, so die Fachgesellschaften. Dazu zählen sie:
 

  • die Umsetzung des Verbots von an Kinder gerichtete Werbung für übergewichtsfördernde Lebensmittel
  • „Gesunde Mehrwertsteuer": Eine höhere Besteuerung für stark zucker-, fett oder salzhaltige Nahrungsmittel sowie keine Mehrwertsteuer auf Gemüse und Obst
  • ausgewogene Ernährungsangebote an Schulen
  • eine verbraucherfreundliche Nährwertkennzeichnung

Ernährungssituation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland

In Deutschland sind 15,4 % der Kinder und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren übergewichtig, etwa 6 % von ihnen sind adipös. Das entspricht ungefähr 1,9 Millionen übergewichtigen Kindern und Jugendlichen, darunter 800.000 mit Adipositas. Studien zeigen, dass Übergewichts- und Adipositasprävalenzen insgesamt und in allen Altersgruppen seit Jahren auf diesem hohen Niveau stabil geblieben sind. In den verschiedenen Altersgruppen stellen sich die Prävalenzen unterschiedlich dar. Am deutlichsten nimmt der Anteil übergewichtiger Kinder im Grundschulalter zu. Expert*innen schließen daraus, dass sich in dieser Zeit eine Kombination mehrerer Risikofaktoren (weniger Bewegung mit Schuleintritt, falsche Ernährung) besonders nachteilig auswirkt. Die Corona-Pandemie hat diese Situation nach Einschätzung von Fachgesellschaften verschärft. Neben genetischer Disposition oder einem adipogenen Lebensstil der Familie können sich auch das Wohnumfeld und die Lebenswelt der Kinder auf deren Übergewicht auswirken. Ein kinderfreundlicheres Umfeld etwa durch attraktive Spielplätze, sichere und gute Schul- und Radwege und besseres Kita- und Schulessen zählen sie zu wirksamen und notwendigen Maßnahmen.

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Quellen