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Lebenswelten Kita und Schule stärken Gesundheitskompetenz

Quelle: pixabay © Mitrey

Die Bundesvereinigung für Gesundheitsförderung und Prävention hat ihre Mitglieder nach Herausforderungen und Ansätzen befragt, die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung zu verbessern. Besonders durch die Stärkung gesunder Lebenswelten auch in Kitas und Schulen ergibt sich ein großes Plus für mehr Gesundheit.

Der fachliche Fokus der Mitgliedsorganisationen der Bundesvereinigung für Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) lag im Jahr 2023 auf der Stärkung der Gesundheitskompetenz. Um einen Überblick zur geleisteten Arbeit sowie über Chancen und Herausforderungen der Akteure zu erhalten, hat der BVPG Ende 2023 eine Online-Mitgliederbefragung durchgeführt. Die Teilnahmequote lag bei 30 %.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • In der Mehrheit (83 %) richteten sich die Maßnahmen der Mitgliedsorganisationen zur Förderung der Gesundheitskompetenz an Akteure in den Lebenswelten (z. B. Erzieher*innen, Lehrkräfte). Mit ca. 54 % bzw. 66 % waren Kinder und Jugendliche direkt Zielgruppe der Maßnahmen.
  • Als größte Herausforderung nannten die Befragten die Schwierigkeit, diejenigen zu erreichen, die am meisten von Maßnahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz profitieren würden (Präventionsdilemma).
  • Als weiteren hinderlichen Faktor für den Erfolg von Maßnahmen nannten die Organisationen, dass zeitlich und finanziell limitierte Projekte eine dauerhafte Implementierung der Angebote in den Lebenswelten verhinderten.
  • Als förderlich bewerteten sie hingegen eine adäquate Qualifizierung und fachliche Begleitung von Multiplikator*innen und Fachkräften.  Besonders sollte die Auswahl von Settings wie Kitas, Schulen oder Bildungseinrichtungen verstärkt für Maßnahmen genutzt werden, da diese geeignet sind, möglichst viele oder alle Menschen zu erreichen.
  • Die beteiligten Organisationen fordern außerdem, Gesundheitsthemen ab der frühen Bildung zu verankern.

Gesundheitskompetenz der Fachkräfte in den Lebenswelten stärken

Zusammengefasst weisen die Ergebnisse darauf hin, dass verhältnispräventive Maß­nahmen zur Förderung der Gesundheitskompetenz in allen Lebenswelten verbessert und ausgebaut werden sollten, erklärt die BVPG. Darüber hinaus müsse insbesondere eine Förderung der Gesundheitskompetenz des Fachpersonals als Akteure in den Lebenswelten durch Aus- und Fortbildung in den Fokus genommen werden. Hierzu gehören unter anderem pädagogische Fach- und Lehrkräfte in Kitas und Schulen. Denn gelebte Gesundheitskompetenz ist ein wesentlicher Bestandteil gelingender Gesundheitskompetenzvermittlung, so die BVPG. Zur gezielten Stärkung bewertet die BVGP unter anderem eine gemeinsame ressortübergreifende Strategie für das Bildungs-, Sozial- und Gesundheitssystem auf Grundlage des Health in All Policies-Ansatzes (HiAP) als hilfreich.

Fähigkeit zur gesunden Ernährung ist Teil der Gesundheitskompetenz

Zur Gesundheitskompetenz gehört auch die Fähigkeit, sich gesund zu ernähren. Fachleute weisen darauf hin, dass demzufolge eine geringe Gesundheitskompetenz mit schlechterer Ernährung oder häufigerem Übergewicht verbunden ist. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche in Kindertagespflege, Kita und Schule dort täglich gesundheitsförderlich und nachhaltig verpflegt werden. Ein entsprechendes Speisenangebot gibt Orientierung und kann im Kontext von Ernährungsbildung einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil fördern, einen Beitrag zur Prävention von Fehl- und Mangelernährung leisten und damit zur Stärkung von Gesundheitskompetenz beitragen. Auf Bundesebene setzen sich das NQZ und auf Länderebene die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung für eine dementsprechende Qualitätsentwicklung von Kita- und Schulmahlzeiten ein.

Hintergrund zur Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung

In der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung e.V. (BVPG) sind 134 Institutionen und Verbände der Prävention und Gesundheitsförderung in Deutschland zusammen­geschlossen. Die BVPG sorgt als Dachverband für die Vernetzung mit Kooperationspartnern aus Politik, Praxis, Wissenschaft und Forschung sowie für die Bündelung von Ressourcen, das Erreichen von Synergien und die langfristige und kontinuierliche Verfestigung entstehender Plattformen oder Aktionsbündnisse.

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