Zwei kleine Jungen mit Mützen sitzen auf einer blauen Decke auf dem Rasen und esesn einen Apfel.
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Öko-Barometer 2022: Bio-Lebensmittel weiterhin nachgefragt

Quelle: pixabay© Alder_Groza

Das Bundesernährungsministerium hat die Ergebnisse des Ökobarometers 2022 vorgestellt. Demnach wollen 89 % der Befragten trotz Inflation in Zukunft Bio-Lebensmittel kaufen. Auch in der Gemeinschaftsverpflegung sind Speisen mit Bio-Lebensmitteln beliebt. Damit dort mehr Bio möglich wird, hat die Bundesregierung jetzt Änderungen im Öko-Landbau- und Kennzeichengesetz beschlossen.

Die wichtigsten Gründe für den anhaltend hohen Bio-Konsum sind artgerechte Tierhaltung, möglichst naturbelassene Lebensmittel, regionale Herkunft und eine gesunde Ernährung.

„Die Menschen wollen weiter Bio - das ist eine gute Nachricht für Umwelt, Klima, Artenschutz und unsere Höfe. Und es bestärkt uns auf unserem Weg, Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zukunftsfest aufzustellen. Gerade in Krisenzeiten wird uns noch einmal stärker bewusst, wie wertvoll und wichtig es ist, nachhaltig zu wirtschaften. Genau darauf zahlt unser Ziel von 30 Prozent Bio bis 2030 ein.“
Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft

Weitere Ergebnisse im Überblick:

  • 36 % der Befragten geben an, häufig (33 %) oder ausschließlich (3 %) Bio-Lebensmittel zu kaufen. Unter den befragten Frauen fällt der Anteil mit 40 % höher als unter Männern (32 %) aus. 49 % geben an, gelegentlich Bio-Lebensmittel zu erwerben.
  • Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist bei Eiern sowie Gemüse und Obst am größten, gefolgt von Kartoffeln, Milchprodukten sowie Fleisch- oder Wurstwaren. Seltener werden Süßwaren und alkoholische Getränke in Bio-Qualität gekauft.
  • Etwa die Hälfte der Befragten nutzt nach eigenen Angaben Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung wie Betriebsrestaurants, Kantinen oder Mensen (49 %). Ein Viertel aller Befragten isst dort mindestens einmal monatlich, 15 % tun dies mindestens einmal wöchentlich. 80% Befragten sind bereit, in einer Kantine oder Mensa für ein Bio-Gericht mehr zu bezahlen.
  • Nach Kenntnis der Nutzer*innen wird in knapp der Hälfte (48 %) der Einrichtungen zur Gemeinschaftsverpflegung Bio-Lebensmittel verwendet.
  • Mit der Nutzungshäufigkeit von Betriebsrestaurants, Kantinen oder Mensen steigt die Präferenz für Bio-Gerichte. So würden 65 % der Befragten, die mindestens einmal in der Woche ein Angebot der Gemeinschaftsverpflegung wahrnehmen, generell oder nur bei bestimmten Lebensmitteln zu Bio greifen (im Gegensatz zu 43 % der Befragten, die nur einmal im Monat oder seltener Betriebsrestaurant, Kantine oder Mensa aufsuchen).

Klimaschutz ist für jüngere Befragte besonders wichtig

Vor allem Jüngere im Alter von 14 bis 29 Jahren nennen den Klimaschutz als wichtigstes Motiv beim Kauf von Bio-Lebensmitteln. Je jünger die Befragten, umso häufiger essen sie auch in Einrichtungen der Gemeinschaftsgastronomie:  So essen 26 % der 14- bis 29-Jährigen dort ein- oder mehrmals wöchentlich (21 % der 30- bis 49-Jährigen, 8 % der über 50-Jährigen). Am meisten werden Angebote der Gemeinschaftsverpflegung von Schüler*innen, Auszubildenden und Studierenden genutzt. 31 % essen dort ein- oder mehrmals wöchentlich. Erwerbstätige liegen mit 18 % auf Platz 2. 

Gemeinschaftsverpflegung ist zentraler Motor zur Veränderung

Die Ergebnisse zeigen, dass die Gemeinschaftsverpflegung eine herausragende Rolle für Veränderungsprozesse in Richtung einer nachhaltigeren Ernährung spielt. Besonders wird das Ernährungsverhalten in Kitas und Schulen durch die Ernährungsumgebung geprägt – ein dort erlernter gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Lebensstil kann bis ins Erwachsenenalter wirken. Eine entsprechende pflanzenbetonte Gestaltung der Kita- und Schulmahlzeiten auf Basis der DGE-Qualitätsstandards für die Verpflegung in Kitas bzw. Schulen ist dafür wesentlich.

Bundesregierung beschließt Änderungen im Öko-Landbau- und -Kennzeichengesetz (Bezeichnung bis zum 16.02.2023: Öko-Kennzeichengesetz)

Auf Initiative des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir, hat das Bundeskabinett den Entwurf eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Öko-Landbaugesetzes (ÖLG) und des Öko-Kennzeichengesetzes (ÖkoKennzG) beschlossen. Die gesetzlichen Änderungen sind Voraussetzung für die geplante Bio-Außer-Haus-Verpflegung-Verordnung (Bio-AHVV). Diese wird derzeit finalisiert und normiert künftig die speziell auf die Belange der Außer-Haus-Verpflegung zugeschnittenen nationalen Regelungen zur Bio-Kennzeichnung und zur Bio-Auszeichnung sowie der damit zusammenhängenden Kontrolle und Zertifizierung.

Hintergrund Öko-Barometer

Das Öko-Barometer wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft seit 2002 regelmäßig in Auftrag gegeben und ist fester Bestandteil des Bundesprogramms Ökologischer Landbau. Es ist eine repräsentative Umfrage zum Konsum von Bio-Lebensmitteln. Die aktuelle Studie wurde von der INFO GmbH Markt- und Meinungsforschung von Dezember 2022 bis Januar 2023 durchgeführt. Für die Ergebnisse wurden insgesamt 1.014 Interviews ausgewertet.

Lesenswertes zur News

Quellen

  • Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Nr. 16/2023 vom 13. Februar 2023: Öko-Barometer 2022: Bio-Lebensmittel auch in Krisenzeiten nachgefragt
  • Ökobarometer 2022
  • Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Nr. 17/2023 vom 15. Februar 2023: Kabinett stellt Weichen für mehr Bio in der Außer-Haus-Verpflegung