Bundesernährungsminister Cem Özdemir veröffentlicht Ernährungsreport 2024
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Ernährungsreport 2024 veröffentlicht

Quelle: BMEL

Mit der inzwischen neunten Befragung bildet das Bundesernährungsministerium aktuelle Entwicklungen im Bereich Lebensmittel und Ernährung ab. Verbraucher*innen legen großen Wert auf Informationen über die Lebensmittel, die sie kaufen. Sie achten stärker als in den Vorjahren etwa auf Tierwohl oder das EU-Bio-Siegel.

Dies geht aus dem Ernährungsreport 2024 hervor, den das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) vorgestellt hat. In der vom Forschungsinstitut Forsa durchgeführten Studie befragt das BMEL seit 2015 jährlich Verbraucher*innen nach ihren Wünschen, Vorlieben und Gewohnheiten zur Ernährung.

„Wichtigstes Kriterium für die Befragten ist, neben dem Geschmack, die Gesundheit. Hier setzen wir mit unserer Ernährungsstrategie an, indem wir eben gesundes und nachhaltiges Essen für alle leichter zugänglich machen. In den Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung essen täglich 17 Millionen Menschen, davon gut 6 Millionen Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen. Was da auf die Teller kommt, ist nicht nur eine Frage des Respekts, sondern auch eine Riesenchance: für alle, die gesund essen wollen, für Unternehmen, die nachhaltige Lebensmittel und Mahlzeiten herstellen und natürlich für unsere heimische Landwirtschaft.“
Bundesminister Cem Özdemir

Zentrale Ergebnisse im Überblick

  • Im Vergleich zu 2015 achten fast doppelt so viele Menschen beim Einkauf auf das Tierwohllabel. Ihre Zahl hat sich von 36 auf 65 % erhöht.
  • Beim EU-Biosiegel stieg der Anteil im gleichen Zeitraum von 47 auf 59 %.
  • Deutlich mehr Menschen (39 %) kaufen öfters vegetarische oder vegane Alternativen zu tierischen Produkten. 2020 lag dieser Wert bei 29 %.
  • Seit Beginn der Befragung verzehren immer weniger Menschen täglich Fleisch oder Wurst: Im Jahr 2015 waren es 34 % und damit 11 % mehr als heute.
  • Der höchste Anteil sich vegetarisch oder vegan ernährender Menschen findet sich in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Von ihnen essen 14 % vegetarisch, 6 % vegan.
  • Ein Großteil der Befragten (91 %) findet es wichtig, dass in Haushalten und Betrieben weniger Lebensmittelabfälle produziert werden sollten. Den Ausbau des Ökolandbaus befürworten 88 %.
  • 85 % befürworten, wenn Fertiglebensmitteln weniger Zucker zugesetzt wird.
  • 76 % geben an, Jodsalz im Haushalt zu verwenden. Gut ein Drittel (36 %) fände es gut, wenn mehr verarbeitete Lebensmittel mit Jodsalz hergestellt würden.
  • Mindestens einmal im Monat nutzen 23 % der Befragten das Angebot in einer Kantine, 74 % besuchen Restaurants oder Gaststätten, 39 % lassen sich fertige Gerichte liefern.


Der Ernährungsreport 2024 kann hier heruntergeladen werden.

Hintergrund

Mitte Januar hat das Bundeskabinett die vom BMEL federführend erarbeitete Ernährungsstrategie der Bundesregierung "Gutes Essen für Deutschland" beschlossen. Sie bündelt rund 90 kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen und formuliert sechs Ziele, unter anderem die Verbesserung der Gemeinschaftsverpflegung, die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung, die Stärkung einer pflanzenbetonten Ernährung und ein sozial gerechter Zugang zu gesunder und nachhaltiger Ernährung.

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Quelle

  • Pressemitteilung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vom 24.09.2024