Eine pädagogische Fachkraft umarmt mehrere Kita-Kinder.
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Fachkraft-Quote in Kitas sinkt

Quelle: AdobeStock © Robert Kneschke

In vielen Kitas bundesweit fehlt Personal. Um den Betrieb dennoch aufrecht zu erhalten, werden immer mehr Mitarbeitende ohne formale pädagogische Voraussetzungen eingestellt. Das zeigen neue Daten aus dem Ländermonitoring der Bertelsmann Stiftung.

Dass immer weniger Kita-Personal formale pädagogische Voraussetzungen mitbringt, belegen Daten aus dem aktuellen „Ländermonitoring Frühkindliche Bildungssysteme“ der Bertelsmann Stiftung. Was in einer Notsituation vertretbar ist, dürfe nicht zu einer dauerhaften Absenkung der Fachkraft-Quote führen, so die Fachleute. Diese Tendenz zeige sich jedoch derzeit in fast allen Bundesländern. Eine niedrige Fachkraft-Quote kann die Qualität der pädagogischen Arbeit beeinträchtigen. Das betrifft auch die ernährungsbezogene Bildungsarbeit, die etwa Kenntnisse zur Ernährung und Kompetenzen zur Ernährungsbildung erfordert.

„Grundsätzlich ist es gut, wenn die Kitas neue und vor allem motivierte Mitarbeitende gewin- nen. Aber für die anspruchsvolle Arbeit mit den Kindern benötigen sie eine ausreichende päda- gogische Qualifikation.“
Anette Stein, Bertelsmann Stiftung

Große Unterschiede zwischen den Bundesländern

Während 2017 bundesweit in 41 Prozent aller Kita-Teams mehr als acht von zehn pädagogisch Tätigen mindestens einen einschlägigen Fachschulabschluss aufwiesen, traf das im Jahr 2023 nur noch auf rund 32 Prozent der Kita-Teams zu. In ostdeutschen Bundesländern weisen Kita-Teams eine deutlich höhere Fachkraft-Quote (bei 35 - 89 Prozent aller Kita-Teams) auf als in westlichen Ländern (bei 3 - 36 Prozent aller Kita-Teams). Damit stellen sich die Herausforderungen in westlichen Ländern größer dar.

Fachkräfte binden

Dass der Fach- und Personalkräftemangel zu einer Überbelastung des Kita-Personals führt, untermauert eine Studie der Bertelsmann Stiftung in Zusammenarbeit mit der Justus-Liebig-Universität Gießen. Demnach fühlt sich fast die Hälfte der befragten Kita-Mitarbeitenden täglich oder fast täglich überlastet. Die Wahrscheinlichkeit, das Berufsfeld kurz- bis mittelfristig zu verlassen, ist bei rund einem Viertel sehr hoch. Abwanderungsgedanken treten umso wahrscheinlicher auf, je häufiger sich jemand überlastet fühlt. Je mehr Beschäftigte das Berufsfeld verlassen, desto größer werde die Belastung für das verbleibende Personal. Diese Spirale gelte es zu durchbrechen, so ein Fazit.

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