Ein Junge im Kindergartenalter springt in einer Pfütze auf und ab.
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Zahl der Kinder in der Kindertagesbetreuung weiter gestiegen

Quelle: pixabay © lubovlisitsa

Das Bundesfamilienministerium hat Daten zu Ausbaustand und Betreuungsbedarf in der Kindertagesbetreuung veröffentlicht. Bund und Länder haben beim Kita-Ausbau viel erreicht, doch zeigen sich regionale Unterschiede. Der Bedarf der Eltern übersteigt weiterhin das Angebot.

Das Bundesfamilienministerium hat die neunte Ausgabe der Publikation "Kindertagesbetreuung Kompakt" veröffentlicht. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass im Jahr 2023 erneut mehr Kinder in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege betreut wurden als im Vorjahr. Gleichwohl übersteigt der Bedarf der Eltern weiterhin das Angebot. Zudem bestehen nach wie vor große Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland bei der Beteiligungsquote der unter Dreijährigen.

Was bedeutet „Beteiligungsquote“?

Die bisherigen Ausgaben von "Kindertagesbetreuung Kompakt" haben den Ausbaustand und den Bedarf an Kindertagesbetreuung mit den Begriffen "Betreuungsquote" und "Betreuungsbedarf" beschrieben. Mit der Fokussierung auf den Betreuungsbegriff wird nach Ansicht der Fachleute dem System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung nur unzureichend gerecht. Aus diesem Grund werden nun die Begriffe "Beteiligungsquote" und "elterlicher Bedarf" verwendet. Die zugrunde liegenden Daten und Berechnungsmethoden bleiben unverändert. Die Beteiligungsquote zeigt an, wie viele Kinder einer Altersgruppe in Kindertageseinrichtungen betreut werden.

Zentrale Ergebnisse:

  • Zum Stichtag 1. März 2023 besuchten bundesweit etwa 2,69 Millionen Kinder im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt sowie fast 860.000 Kinder unter drei Jahren ein Angebot der Kindertagesbetreuung. Damit setzt sich der Anstieg des Vorjahres in gleichem Maße fort (unter drei Jahren +18.000 Kinder, über drei Jahre bis Schuleintritt +39.000 Kinder). 
  • Die Beteiligungsquote der unter Dreijährigen ist erneut gestiegen: Bundesweit lag sie im Jahr 2023 bei 36,4 Prozent.
  • Trotz steigender Betreuungszahlen ist der Bedarf der Eltern noch nicht gedeckt, vor allem bei Kindern unter drei Jahren. Hier beträgt die Differenz zwischen dem Bedarf der Eltern und der Beteiligungsquote 14,6 Prozent. Bei den Kindern im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt liegt die Beteiligungsquote bei 91,3 Prozent. In dieser Altersgruppe haben also fast alle Kinder einen Platz in einer Kita oder Kindertagespflege. Trotzdem liegt der Bedarf der Eltern mit 96,7 Prozent noch etwas höher. 
  • In den ostdeutschen Bundesländern beobachten die Fachleute seit einigen Jahren deutliche demografisch bedingte Rückgänge der Kinderzahl, während die Versorgungslage mit Plätzen in der Kindertagesbetreuung vergleichsweise gut ist. In Westdeutschland hingegen steigt die Kinderzahl in der Bevölkerung weiter an und es besteht nach wie vor eine große Lücke zwischen dem Bedarf der Eltern und dem Angebot an frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung. 
  • Erstmals bildet der Bericht Einschränkungen im Betreuungsalltag ab. Rund 47 Prozent der Eltern von unter Dreijährigen und 44 Prozent der Eltern Drei- bis Fünfjähriger geben an, von ungeplanten Schließtagen betroffen zu sein. In Westdeutschland berichten die Eltern dabei häufiger von eingeschränkten Öffnungszeiten als in Ostdeutschland. 

Fachkräftebedarf wird weiter steigen

Für den Ausbau und die Weiterentwicklung der Kindertagesbetreuung werden vor allem gut qualifizierte Fachkräfte benötigt, so das Bundesfamilienministerium. Mit der schrittweisen Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27 wird der Bedarf an Erzieher*innen weiter steigen. Mit der „Gesamtstrategie Fachkräfte in Kitas und Ganztag“ will das Bundesfamilienministerium gemeinsam mit den Ländern und weiteren Beteiligten die Situation für Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte weiter verbessern und neue Fachkräfte für die Kinderbetreuung gewinnen. 

„Immer mehr Eltern wünschen sich gute Betreuungsangebote. Wir wollen zusammen mit den Ländern weiter in gute Kitabetreuung investieren. Deshalb führen wir das Kita-Qualitätsgesetz auch nach 2024 fort und stellen in den Jahren 2025 und 2026 insgesamt weitere vier Milliarden Euro zur Verfügung. Dabei legen wir einen klaren Schwerpunkt auf die Fachkräftegewinnung und -sicherung.“
Bundesfamilienministerin Lisa Paus

Lesenswertes zur News

Quelle

  • Pressemeldung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Kindertagesbetreuung kompakt vom 05.09.2024: Zahl der Kinder in der Kindertagesbetreuung weiter gestiegen