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Runder Tisch für Schulträger zu Unterstützungsangeboten

Quelle: pixaby.com © luvmybry

Anlässlich des Tages der Schulverpflegung veranstaltete das NQZ zusammen mit dem Bundesprogramms Ökologischer Landbau einen Runden Tisch für Schulträger. Gemeinsam mit Vertreterinnen des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft Schulträgern und Akteuren aus Ländern und Kommunen wurden Strategien für eine gesundheitsförderliche und nachhaltigere Schulverpflegung diskutiert.

Im Fokus des Runden Tisches standen die Qualitätsentwicklung der Verpflegung in Schulen sowie die Erhöhung des Anteils an Bio-Lebensmitteln. Vorgestellt wurden Maßnahmen und Aktivitäten des Nationalen Qualitätszentrums für Ernährung in Kita und Schule (NQZ) des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) sowie der Vernetzungsstellen Schulverpflegung in den Ländern, die gezielt die Schulträger in unterstützen. Schulträger setzen den Rahmen für Schulen und Verpflegungsdienstleister und übernehmen damit eine zentrale Schlüsselrolle. Sie haben wesentliche Einflussmöglichkeiten auf die Qualität und Akzeptanz des Verpflegungsangebotes.

„In der Gemeinschaftsverpflegung ist unser Ziel, dass sie gesund und nachhaltig ausgestaltet ist. Wir unterstützen Schulträger bei der Qualitätsentwicklung mit einem Bündel an Maßnahmen, von der Etablierung von Standards, über die Kostenübernahme von Beratung bis zur Netzwerkbildung.“
Eva Bell, Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

Erfahrungsberichte aus Kommunen

Anhand von Erfahrungsberichten aus Kommunen tauschten sich die Teilnehmenden zu Strategien, Instrumenten und Maßnahmen aus:

  • Der Landkreis Havelland und die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Brandenburg stellten das Qualitätsmanagement-Tool „Unser Schulessen“ vor. Die Webanwendung „Unser Schulessen“ ist ein hilfreiches Instrument für die Qualitätsentwicklung vor Ort in den Schulen. Das Tool ermöglicht prozessbegleitende Qualitäts-Checks und bezieht als Arbeitsinstrument alle verantwortlichen Akteure ein. Wie das Tool seitens des Schulträgers eingesetzt wird, schilderte Christian Kusch, Mitarbeiter der Schulverwaltung im Landkreis Havelland. Die Anwendung bewertete er zusammen mit der begleitenden Beratung der Vernetzungsstelle als eine bedeutende und hilfreiche Unterstützung für die herausfordernde Daueraufgabe der Qualitätssicherung. Um diese zu bewältigen, hat der Landkreis seine Kräfte gebündelt und koordiniert die Verpflegung für alle Schulformen zentral.
  • Sarah Bruns, Koordinatorin für Schulverpflegung im Amt für Schule und Bildung der Stadt Oldenburg erläuterte das Rahmenkonzept „Schulverpflegung in Oldenburg“. Per Ratsbeschluss wurde 2019 die Einführung von Bio-Lebensmitteln in der Schulverpflegung entschieden. Dieser sieht eine jährliche Erhöhung des Bio-Anteils vor. Dabei geht die Stadt nach Warengruppen vor und stellt diese mit jeder neuen Vergabe nach und nach auf Bio um. Hilfreich war und ist unter anderem die Arbeit im Austausch mit Akteuren, unter anderem aus dem Landkreis und dem Ernährungsrat der Stadt, die Beratung der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Niedersachsen sowie die Bio-kann-jeder-Workshops des Bundesprogramms Ökologischer Landbau.
  • Katharina Eckel, Regionalmanagerin im Landratsamt Ravensburg gab Einblicke in eine von 14 Bio-Musterregionen in Baden-Württemberg:  Mit den Bio-Musterregionen setzt sich das Bundesland für mehr Bio in Verpflegungseinrichtungen und Gastronomie ein. Auch in Ravensburg war ein Beschluss des Kreistags Ausgangspunkt für mehr Bio in der Verpflegung. Die gemeinsame Steuerung des Vorhabens in einer Projektgruppe, unter anderem mit Beteiligten aus Verwaltung und den Einrichtungen wie etwa sieben berufsbildende Schulen aus der Region, ist wesentlicher Motor der Qualitätsentwicklung. Wissensvermittlung und Austausch genauso wie eine regelmäßige Erfassung des Bio-Anteils sind weitere zentrale Elemente. Unterstützung im Prozess bot die Initiative BioBitte.

Bewährtes weiterentwickeln

Im weiteren Austausch präsentierten und diskutierten die Teilnehmenden aus verschiedenen Bundesländern und Kommunen ihre Ansätze und Lösungsstrategien. Gemeinsam sammelten sie zentrale Parameter, um Qualitätsentwicklung flächendeckend umzusetzen:
 

  • Zur Einarbeitung in die Thematik Qualitätsentwicklung in der Schulverpflegung sind die Angebote des Bundes hilfreich, für die Umsetzung braucht es allerdings Unterstützung vor Ort z. B. durch die Vernetzungsstellen Schulverpflegung der Länder.
  • Die Vernetzungsstellen sind wichtige Partner, da sie den Austausch und die Kommunikation zwischen Trägern und Einrichtungen fördern. Ihre Angebote sollten bekannter gemacht und ihre Arbeit grundsätzlich gestärkt werden.
  • Als Ausgangspunkt sind politische Rahmenbedingungen bzw. entsprechende Beschlüsse auf kommunaler Ebene entscheidend, die die Qualitätsentwicklung platzieren und damit zur Umsetzung anregen.
  • Vor Ort sind verantwortliche Personen dauerhaft notwendig, die die Fäden in der Hand halten, Brücken zwischen den Beteiligten bauen und das Thema im Schulalltag aktiv halten und koordinieren.  
  • Bedarfsgerechte und niedrigschwellige Unterstützungsangebote für die jeweils an der Verpflegung beteiligten Schul-Akteure (z. B. Schulleitungen, Lehrkräfte, Eltern) bleiben wichtig und notwendig.
  • Zentral ist, Beteiligte in Schulen mit an Bord zu holen, gute Kommunikationsstrukturen für regelmäßigen Austausch zu schaffen sowie eine enge Zusammenarbeit zu etablieren.

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