Pressekonferenz beim Deutschen Schulleitungskongress 2023
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Schulverpflegung als Motor für Nachhaltigkeit in den Kommunen

Quelle: DSLK 2023/Udo Geisler

Die Förderung einer nachhaltigen und gesunden Ernährung ist eine der zentralen Zukunftsaufgaben. Die praktische Umsetzung erfolgt dabei vor Ort – auf lokaler Ebene – und bietet Kommunen vielfältige Handlungsspielräume. Das NQZ stellte auf dem diesjährigen Deutschen Schulträgerkongress in einem Workshop Strategien vor, wie Kommunen die Schulverpflegung als Ausgangspunkt für mehr Nachhaltigkeit nutzen können.

Die Schulmensa ist Lebensort und Handlungsfeld für ein lebenslanges gesundes und nachhaltiges Ernährungslernen. Kinder und Jugendliche erwerben wichtige Kompetenzen für ihr persönliches Ess- und Trinkverhalten. Eine nachhaltig ausgerichtete Schulverpflegung kann zudem ein wichtiger Treiber für Kommunen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit sein. Basis dafür ist das Bewusstsein, dass Ernährung eine kommunale Querschnittsaufgabe ist. Kommunen sind nicht nur Teil der regionalen Ernährungswirtschaft, z. B. als Träger von Kitas und Schulen, sondern gestalten entscheidend auch die Rahmenbedingungen für die beteiligten Akteure. Dafür können sie bestehende kommunale Instrumente von der Planung über ökonomische Instrumente bis zu Vernetzungs- und Informationsmaßnahmen nutzen (1).

Positive Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Verantwortungsbereichen

Anhand konkreter Beispiele zeigte das NQZ, dass Investitionen in eine nachhaltige Schulverpflegung auch positive Auswirkungen auf andere (kommunale) Verantwortungsbereiche haben kann. Dabei ist die Wirkung wechselseitig: Eine kontinuierlich steigende Nachfrage nach saisonalen und biologischen Lebensmitteln für die öffentliche Kita- und Schulverpflegung stärkt nicht nur die ökologische, regionale Landwirtschaft, sondern auch regional verarbeitende Betriebe und den regionalen Handel. Die Wechselwirkungen reichen dabei in verschiedenste Bereiche, weit über den Klima- und Umweltschutz hinaus. Eine nachhaltige Schulverpflegung kann zur lokalen Gesundheitsförderung und Prävention beitragen und ebenso zur Bekämpfung von (Ernährung)-armut. Sie kann zudem ein aktiver Teil der Stadtentwicklung sein.

Ressortübergreifend zusammenarbeiten

Dies gelingt, wenn Schulverpflegung nicht singulär betrachtet wird, sondern eingebettet ist in eine kommunale Nachhaltigkeitsstrategie. Die ressortübergreifende Zusammenarbeit in der Verwaltung als auch mit den Akteuren in Wirtschaft und Zivilgesellschaft vor Ort ist unabdingbar, um tragfähige regionale Lösungen zu erarbeiten. In der Diskussion mit den Teilnehmenden wurde deutlich, wie individuell die Voraussetzungen und Herausforderungen in den einzelnen Kommunen und Gemeinden dafür sind, und dass kreative Lösungen gefragt sind, um allen ein ressourcenschonendes Leben zu ermöglichen.

Gemeinschaftsstand auf dem Deutschen Schulträgerkongress und Schulleitungskongress

Beide Kongresse fanden vom 23. bis 25. November 2023 in Düsseldorf statt. Unter dem Motto „Gemeinsam für mehr Qualität beim Essen und Trinken in der Schule“ präsentierte sich das NQZ auch mit einem Messestand, zusammen mit den Partnern von IN FORM, dem Bundeszentrum für Ernährung, den Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung in den Bundesländern und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. Die Messebesucher*innen aus Kommunen, Schulverwaltungen und Schulen hatten zahlreiche Fragen und viel Informationsbedarf zur Organisation von Schulverpflegung, zur Gestaltung von Schulkonzepten, zur öffentlichen Beschaffung, zur Planung von Küchen und Mensen oder zur Akzeptanzförderung. Die Expert*innen präsentierten dazu vielfältige Hilfestellungen und Materialien.  Der Kongress machte deutlich, wie wichtig Fachwissen für eine qualitätsorientierte Schulverpflegung ist. Es zeigte sich außerdem, dass Verantwortliche die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Kommunen und Akteuren als wichtigen Wissens-, Ergebnis- und Erfahrungstransfer wahrnehmen und schätzen. 

Lesenswertes zur News

Quelle

  1. Sipple D, Wiek A (2023): Kommunale Instrumente für die nachhaltige Ernährungswirtschaft. Freiburg i. Br.: Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Universität Freiburg.